Sieht so eine Goldgrube aus? Nach Ansicht von CDU-Stadträten ließe sich mit dem Auffüllen eines Teils der Stettener Erddeponie mit Erdaushub rund drei Millionen Euro verdienen. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Erddeponie "Grund": CDU sieht darin die Chancen für Einnahmen / Drei Millionen Euro könnten in die Stadtkasse fließen

Von Thomas Kost

Haigerloch. In Talheim ist die Auffüllung des alten Steinbruchs mit S 21-Aushub umstritten – in Haigerloch gibt es für ein ähnliches mögliches Projekt in Stetten politischen Rückenwind.

Die CDU sieht darin schon längst ein Einnahmequelle, die der finanziell klammen Stadt einen Batzen Geld in die Kasse spülen könnte. Aber dennoch ist es derzeit eher ruhig, wenn es darum geht, die Erddeponie bei Stetten für die Aufnahme von unbelastetem Erdaushub und Bauschutt aus dem Bauprojekt Stuttgart 21 und anderen Baustellen zu nutzen.

Bürgermeister Heinrich Götz erklärte am vergangenen Dienstag im Gemeinderat warum in der Sache derzeit wenig Bewegung herrscht und ein Antrag auf eine Aufteilung der Deponie in Bereiche für eigenen Bedarf und für Auffüllung mit Fremdmaterial noch nicht entscheidungsreif ist. Beim Landratsamt des Kreises, so der Bürgermeister, herrsche noch Zögern, weil man sich grundsätzlich Gedanken machen wolle, ob es statt mehrerer Deponien nicht sinnvoller sei, ein zentrales Angebot zu schaffen. Ob diese zentrale Deponie allerdings die bei Stetten sein könnte, sei weiter offen.

Auch die Verpachtung der Deponie an einen privaten Betreiber – auch eine theoretische Variante – scheint laut dem Bürgermeister nicht so einfach zu sein. Dagegen gebe es seitens des Landratsamtes und des Regierungspräsidiums rechtliche Bedenken.

CDU-Stadtrat Alexander Siedler mochte diese Argumente nicht ganz teilen. Nach einem Austausch mit den Landrat war er der Auffassung, dass die kommunale Planungshoheit und damit die Initiative immer noch bei der Stadt Haigerloch liege. Angesichts von etwa drei Millionen Euro an Einnahmen aus der Deponierung von Erdaushub, die seiner Auffassung nach zu erzielen seien, empfahl Siedler, "in die Hufe zu kommen", andere Landkreise seien da schon viel weiter. Freilich sei aber ein Teil der Deponie frei zu lassen, damit ihn die Haigerlocher Bürger in den nächsten 25 Jahren noch zur Unterbringung ihres Erdaushubes nutzen können. Auch seine Fraktionskollegin Kristin Koschani-Bongers vertrat die Meinung, sich bietende Chancen zu nutzen.

Der Bürgermeister versuchte dem Gremium zu vermitteln, dass der Zug in dieser Sache noch längst nicht abgefahren ist. "Man kann beruhigt sein, die Angebote werden sicherlich nicht schlechter, weil es eben Deponierbedarf gibt." Weitere Gespräche mit RP und Landratsamt haben inzwischen stattgefunden.