Früherziehung: Stadt will mit mehr Ganztagesbetreuung Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken

Die Stadt Haigerloch will in Sachen kindlicher Früherziehung ihre Angebote weiter ausbauen und sich dadurch als besonders attraktive Kommune für junge Familien positionieren.

Haigerloch. Bernhard Raupach, Koordinator der städtischen Kindergärten und gleichzeitig Leiter des Kindergartens Haigerloch, stellte sein Konzept in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates vor. Gemeinsam mit der stellvertretenden städtischen Hauptamtsleiterin Verena Kruse hatte er einen Maßnahmenkatalog entwickelt, der im Endeffekt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stärken soll. Raupach:"Es ist davon auszugehen, dass der Bedarf an Ganztagesbetreuung für Kinder unter sechs Jahren in der Gesamtstadt weiter ansteigen wird."

Dieser Katalog besteht aus drei Elementen: Der Verlängerung der Öffnungszeiten der Kinderkrippe in Stetten, der Erweiterung der Ganztagesbetreuung im Kindergarten in Haigerloch und der Eröffnung einer ganztägig betriebenen Kinderkrippe im Haigerlocher Kindergarten.

In Stetten besteht die Kinderkrippe zwar schon, Raupach empfiehlt aber, die Öffnungszeiten dort von bisher 4,5 Stunden auf sechs Stunde pro Woche auszuweiten. Voraussetzungen wie Schlaf- oder Wickelraum seien bereits vorhanden.

Koordinator sieht Handlungsbedarf in der Kernstadt

Weil die bisher in Haigerloch beheimatete Außengruppe des Stettener KBF-Kindergartens ab dem Kindergartenjahr 2017/18 nach Stetten wechselt, entfällt laut Raupach in der Kernstadt das komplette Ganztagesangebot für ein- bis sechsjährige Kinder. Deshalb sieht er hier Handlungsbedarf.

Ebenso in der Errichtung einer Krippengruppe in Haigerloch für ein- bis dreijährige Kinder. Derzeit, so Raupach, stünden elf Kinder auf der Warteliste. Bei den derzeitigen Kapazitäten wäre der nächste frei Krippenplatz erst im Mai 2019 wieder belegbar.

Wegen des Umzugs der KBF-Gruppe seien zwar Räume vorhanden, im Detail zu prüfen seien jedoch Einrichtungen (Außenspielbereich), die Anschaffung von Geräten oder ein Konzept für die Versorgung mit warmen Mahlzeiten.

Und freilich, mit dem Angebotsausbau steigen auch die Personalkosten. Den zusätzlichen Personalbedarf für die Umsetzung aller drei Maßnahmen bezifferte Verena Kruse mit 5,57 Stellen.

Nachdem der Gemeinderat die Maßnahmen diskutiert und Anregungen gemacht hatte (Mitfinanzierung von Kita-Plätzen durch Arbeitgeber) soll jetzt der tatsächliche Bedarf an U3- und Ganztagesbetreuungsplätzen erhoben werden.

Außerdem soll die Verwaltung die zusätzlichen Personalkosten darstellen.