Der Edeka-Markt in Haigerloch wechselt von Betreiber Peter Hartl zu Melanie Sinz aus Wachendorf. Pächter des Gebäudes bleibt weiterhin die Edeka. Foto: Fechter Foto: Schwarzwälder-Bote

Weil sich seine Erweiterungspläne nicht realisieren lassen, zieht sich Peter Hartl als Pächter des Marktes zurück

Von Birgit Fechter

Haigerloch. Wechsel im Edeka-Markt im Gewerbegebiet Madertal: Betreiber Peter Hartl übergibt am Wochenende den Markt an Melanie Sinz aus Wachendorf. Für die Kunden ändert sich durch den Pächterwechsel aber nichts.

Peter Hartl will den Markt nicht mehr weiterführen, da er sich nach eigenen Worten mit der Handelsgesellschaft Edeka nicht über die seiner Ansicht nach notwendigen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen einigen konnte. Peter Hartl ist Unterpächter des Edeka-Marktes, die Edeka selbst hat es vom Besitzer der Immobilie – einer Haigerlocher Unternehmersfamilie – gepachtet, die das Gebäude Mitte 90er Jahre erstellt hat. In dem Markt arbeiten nach Angaben von Peter Hartl derzeit 30 Personen in Voll- oder Teilzeit oder als Pauschalkräfte, sie würden von der Nachfolgerin übernommen.

Am Eingang des Marktes hängen seit kurzem rote Zettel, die über den Wechsel und über die Ursachen dafür informieren. Im Gespräch mit dem "Schwarzwälder Boten" betont Hartl, dass seine Entscheidung nichts mit der Stadt Haigerloch zu tun hätte. Sein Verhältnis zu Bürgermeister Heinrich Götz sehr gut, auch er habe eine Erweiterung befürwortet.

Der Markt hat derzeit eine Nutzfläche von 1400 Quadratmeter, Hartl wollte dieses um etwa 300 Quadratmeter erweitern. Mehr Verkaufsfläche, erläutert er, brauche der Markt zum Beispiel für die Ausweitung des Bio-Sortiments, "das sehr gut laufe".

Das Regierungspräsidium Tübingen habe wegen der Vorgaben des Regionalplans zwarvor eineinhalb Jahren eine Erweiterung des Marktes abgelehnt, aber immerhin die Möglichkeit eingeräumt, einen komplett neuen Getränkemarkt zu bauen. Damit hätte Hartl die 300 Quadratmeter des jetzigen Getränkemarktes in die Verkaufsfläche des Lebensmittelmarktes integrieren und ihn auf diese Weise auf 1700 Quadratmeter vergrößern können. Davon habe aber Edeka nichts wissen wollen.

Für Peter Hartl war dies der Grund, einen Schlussstrich zu ziehen. "Ich muss den Markt ja wirtschaftlich führen", erklärte er. Wenn nicht erweitert werde, habe der Markt in dieser Form aber keine Zukunft. Dies bestätigt für den Marktbetreiber auch das Nahversorgungskonzept, das ein Stuttgarter Büro für die Stadt erarbeitet hatte. Im Dezember war es im Gemeinderat vorgestellt worden.

Melanie Sinz aus Wachendorf, so erklärte sie unserer Zeitung, will den Edeka-Markt zunächst wie gewohnt weiterführen. Für die Kunden werde sich bis zum fälligen Umbau und notwendigen Modernsierungsmaßnahmen (zum Beispiel neue Kühltheken) nichts ändern. Nur am Fasnetsmontag bleibe der Markt zu, nicht wegen der Narretei, sondern wegen Inventur und Geschäftsübergabe.