Sehen aus wie echte Pergamente: Sechstklässler des Progymnasiums präsentieren in der Stadtbücherei ihre selbst gestalteten Schatzkarten. Foto: Kost Foto: Schwarzwälder-Bote

Schatzkarten der Klasse sechs vom Gymnasium in der Stadtbücherei

Von Thomas Kost

Haigerloch. Was sind das denn für merkwürdig angebrannte Pergamente? Und dann erst noch die komischen Schriftzeichen? Des Rätsels Lösung: Die Stadtbücherei zeigt derzeit 49 Schatzkarten, die Schüler des Gymnasiums angefertigt haben.

Bereits vor den Sommerferien haben Schüler der jetzigen 6b und 6c diese Schatzkarten angefertigt. Jeder musste sich eine Geheimschrift ausdenken und dann wurden die Karten auch noch richtig auf alt getrimmt, indem man sie ansengte oder mit Wachs behandelte. Denn eine Schatzkarte muss schließlich auch so aussehen, wie diejenigen, die man aus Piratenfilmen kennt. Oder?

Die Karten waren der Schlüssel zu geheimen Orten auf dem Schulgelände, auf denen die Mädchen und Jungen vorher Überraschungseier versteckt hatten. Mit Hilfe eines Übersetzungscodes und eben der Schatzkarte konnte man sich auf die Jagd nach diesen Schätzen machen. Die jungen Gymnasiasten waren bei der Auswahl ihrer Verstecke ziemlich einfallsreich. Die Eier fanden sich unter Hecken, waren in Vogelhäusern versteckt und wurden sogar in der Weitsprunggrube eingebuddelt.

"70 Prozent der Schätze wurden auch gefunden", ist Klassenlehrerin Susanne Wänger stolz auf die Leistung ihrer Schüler. Der pädagogische Hintergrund hinter dieser Aktion war, dass die Schüler den Umgang mit ganz klassischen Schreibgeräten wie Feder und Tinte üben sollten.

Jetzt hängen die Schatzkarten an Wäscheleinen in der Stadtbücherei und geben dort ein schönes Bild ab. Am Freitag besuchte Lehrerin Wänger mit einer der beiden beteiligten sechsten Klassen die Ausstellung.

Das war auch ganz im Sinne von Büchereileiterin Anja Wallner, die die Zusammenarbeit mit den Schulen sucht. Von den etwa 25 Jungs und Mädchen hatten bis dahin nur drei einen Büchereiausweis, kannten also die Einrichtung. "Es ist gut, wenn die Kinder entdecken, dass es diese Bücherei gibt und was man in ihre alles machen kann", so Susanne Wänger.