Virtuos und hervorragend aufeinander abgestimmt präsentierten sich die Musiker des "Consortium Classicum" beim Schlosskonzert der Ludwigsburger Festspiele im Bad Imnauer Fürstensaal.Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Consortium Classicum bietet bei Konzert in Bad Imnau reife Leistung

Von Willy Beyer

Haigerloch-Bad Imnau. Eine reife Leistung boten am Sonntag die acht Musiker des "Consortium Classicum" beim gut besuchten Konzert im Fürstensaal.

Das agile Kleinorchester ist auf klassische und frühromantische Musik spezialisiert und die Qualität des ungemein gut aufeinander abgestimmten wie eingespielten Ensembles, das wie ein kleines Kammerorchester auf der Bühne wirkt, sucht ihresgleichen.

Das von Andreas Kelcher (Erste Violine) geleitete Ensemble führte beim rund zweistündigen Konzert zwei sehr selten zu hörende Werke auf, die beide hohe Ansprüche an jeden einzelnen Musiker stellten.

Das erste war eine so genannte Kontrafaktur eines Anonymus über Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierquintett KV 452. Der hatte nach Mozarts Tod 1799 eine Bearbeitung besagten Quintetts geschrieben, in dem statt der Klavierstimme ein aus Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass bestehendes Streicherquartett vorgesehen ist. Das bestand im Konzert aus Andreas Kelcher, Niklas Schwarz, Armin Fromm und Jürgen Normann. Die Bläsergruppe setzte sich aus Pavel Sokolov (Oboe), Manfred Lindner (Klarinette), Mark Gruber (Horn) und Albrecht Holder (Fagott) zusammen. Die acht Musiker verstanden es sehr gut, Mozarts lieblich-prägnante Formensprache zur Geltung zu bringen. Hier gefielen die vielen Repetitionen von Themen und Zwischenthemen innerhalb der höher und tiefer klingenden Instrumente und den Streichern mit den Bläsern.

Später, in Franz Schuberts (Originalwerk) "Oktett in F-Dur", waren vor allem die Dialoge zwischen Fagott und Cello oder Horn und Streichbass ein herausstechendes Merkmal. Hier kam dann eine zweite Violine (Shinkyung Kim) hinzu, die Oboe entfiel. Das Stück imponierte aber auch durch seine Klangdiversität und war zudem von etlichen, oft raschen Tempi- und Taktwechseln gekennzeichnet. Letztlich war es ein Virtuosenstück par excellence und ein Feuerwerk künstlerischen Ideenreichtums, das in der vorzüglichen Umsetzung eigentlich die Note "perfekt" verdient hätte – wäre da nicht ein Überblas-Geräusch der Klarinette mitten im herrlich elegisch anmutenden Adagio-Satz vernehmbar gewesen.

Abgesehen von solchen kleinen Fehlern, durft das Publikum an Ende zu Recht Applaus zollen. Das Deutschlandradio nahm das Konzert übrigens auf.