Kommunales: Ortsvorsteher Otto Schneider hält Jahresrückblick / Viele Bauplätze auf Hirschen verkauft / Hohe Geburtenzahl

Haigerloch-Gruol. Das Jahr 2016 war in Gruol im weitesten Sinne eines mit politischen Entscheidungen, von denen die Bürger erst mit gewisser Verzögerung – nämlich in diesem Jahr – profitieren werden. So zumindest ließ sich der Jahresrückblick interpretieren, den Ortsvorsteher Otto Schneider am Donnerstag im Ortschaftsrat hielt.

Top-Thema 2016 für das Gremium war immer wieder das neue Baugebiet "Hirschen" und nicht zuletzt die dortige Wasserversorgung (siehe obigen Artikel). Dass das Gebiet eine attraktive Adresse ist, belegen sieben Bauplatzverkäufe. Dazu kam noch der Verkauf von zwei Bauplätzen im alten Baugebiet "Hofäcker".

Aber auch andere Themen beschäftigten den Ortschaftsrat Gruol. So zum Beispiel die Wiederinbetriebnahme der Erddeponie Lehen samt Grüngutlagerplatz. Leider, so Schneider, gebe es in dieser Sache bis heute, "keine zufriedenstellende Lösung", weil das Landratsamt eine ökologische Ausgleichsfläche und Brandschutz für den Grüngutlagerplatz einfordere. Der Ortsvorsteher geht aber davon aus, dass sich die offenen Fragen in diesem Jahr lösen lassen.

Wenig erbaulich: Die Auflösung der örtlichen Sparkassenfiliale – trotz einer fernsehwirksamem Unterschriftenaktion bekam Gruol im Gegensatz zu Stetten und Owingen nicht einmal einen SB-Geldautomaten. Gruoler Sparkassenkunden müssen ihre Geldgeschäfte nun in Haigerloch erledigen. Ebenso wurden die Öffnungszeiten in der Ortschaftsverwaltung aufgrund von Personalproblemen bei der Stadtverwaltung gekürzt.

Dazu ging es um Dinge wie die Verpachtung des Fischwassers am Bruckensee oder die Sanierungen von Straßen und Feldwegen, die nach Schneiders Geschmack mit 6000 Euro für Gruol "recht bescheiden" ausfielen. Auch der Erhalt und die Einzäunung des Kinderspielplatzes an der Panoramastraße oder der Antrag auf Erlass einer Einbahnstraße im Matthias-Miller-Weg beschäftigten den Ortschaftsrat.

In einem aktiven Vereinsjahr ragte laut Ortsvorsteher Schneider die Gründung eines Fördervereins heraus, der die Sanierung der Friedhofskapelle begleitet und ein Kirchenkonzert mit Paddy Kelly, Mitglied der früher berühmten Kelly-Familie.

Aktiv eingebracht ins Gruoler Vereinslebens hat sich auch der Nachwuchs. Der Jugendfonds strich beim Spielplatz im Freihof die Sichtschutzwände, das Jugendhaus stellte "Auf Stocken" eine Albliege auf und richtete die Grillstelle neu ein.

Zahlenspiele: Ende 2016 hatte Gruol 1670 gemeldete Einwohner – sechs weniger als 2015. Es bleibt aber weiterhin der zweitgrößte Stadtteil hinter Haigerloch. Es gab 140 Zu- und 148 Wegzüge sowie 19 Geburten und 17 Sterbefälle. Die Geburtenzahl bezeichnete der Ortsvorsteher als "überdurchschnittlich".

Das Jahr 2017 bringt einige wichtige Verbesserungen für unsere Gemeinde", schloss Otto Schneider sein Resümee mit einem Ausblick. Dazu zählt er neben der Inbetriebnahme der Druckerhöhungsanlage den Anschluss ans schnelle Internet mit Hilfe der Firma pepcom. Was er als weitere Aufgaben ansieht ist neben der Deponie Lehen, die Kanalsanierung im Schulhof und die Sanierung der Mädchentoiletten in der Schule.

Zum Schluss bedankte sich Otto Schneider beim Ortschaftsrat für die gute Zusammenarbeit, auch wenn man weiterhin Entscheidungen treffen müsse, die "uns allen nicht leicht fallen werden". Sein Stellvertreter Paulus Roth gab den Dank im Namen des Gremiums postwendend an den Ortsvorsteher zurück.