Bürgermeister und Regierungspräsidentin mit Rat und Trachtenträgerinnen Foto: Kornfeld

Regierungspräsidentin Schäfer ist zu Gespräch mit Rat über Ortsumfahrung im Rathaus

Die Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer ist am gestrigen Freitag zu Gast in Gutach gewesen. Bei einer Präsentation mit Bürgermeister Siegfried Eckert und vielen Gemeinderäten ging es um verschiedene Projekte für 2017/2018.

Gutach. Überthema des Treffens sei laut Regierungspräsidentin "Lebensqualität im ländlichen Raum". Bürgermeister Eckert erinnerte zunächst an den vergangenen Neubürgerempfang. Dort sei noch einmal deutlich geworden, wie viele Zuzüge Gutach verzeichnen könne.

Neue Baugebiete

Es könnten aber noch mehr sein, wenn es mehr Baugebiete gäbe, vorzugsweise auch mit der Möglichkeit mehrgeschossig zu bauen. Schäfer befürwortete die Möglichkeit des verdichteten Wohnens im Ländlichen Raum und lobte die Art und Weise mit der Gutach mit dem demografischen Wandel umginge. Es würde viel für junge Familien getan, andererseits aber auch dem Älterwerden der Bevölkerung mit vermehrten Möglichkeiten zu altersgerechtem Wohnen Rechnung getragen. Die neugeschaffene Seniorenwohnanlage würde gut angenommen. Eine gute Infrastruktur in Bezug auf Schulen, Kultur und Vereine sei vorhanden. Themen waren auch die Sanierung der Kirchenbrücke, die geplante neue Zufahrt im Bereich Sulzbach-Grub sowie das Baugebiet Hasemannweg und Alemoserhof. Die Planung in Bezug auf den Bahnübergang Gutach VIII, die Beseitung des schienengleichen Bahnübergangs, sei in den Planungen schon recht weit gediehen. Es seien Stellen ausgeschrieben, sobald diese besetzt seien, "gehen wir es an", so Schäfer. In Bezug auf die Radbrücke wollte sie keinen festen Termin nennen, ein Planungsfeststellungsverfahren sei nötig. Die Planung werde voraussichtlich Ende 2017 abgeschlossen sein. Bürgermeister Eckert zeigte sich erfreut, wie schnell die Erweiterung des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof verlaufe.

Geplante Ortsumfahrung

Er sprach das Thema Ortsumfahrung Gutach an, worauf die Regierungspräsidentin versicherte: "Wir haben Gutach nicht vergessen". Es würden jedoch zunächst andere Aspekte berücksichtigt. Die nächsten 25 Jahre werde es keine Ortsumfahrung für Gutach geben. Die geplante Umfahrung für Schramberg werde voraussichtlich eine große Entlastung für Gutach bringen, da der Lastwagen-Verkehr dadurch vermehrt die Route über die B  462 nehmen werde. Ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen könne es auf einer Bundesstrasse nicht geben. Aber eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei denkbar. In Schallstadt auf der B3 beispielsweise seien die Rückmeldungen der Anwohner nach einer Begrenzung auf 30 Stundenkilometer durchaus positiv. Geschwindigkeitsbegrenzungen, sei es auf 30 oder auf 40 Stundenkilometer, seien abschnittsweise oder beispielsweise nachts denkbar.

Diskussionen erwünscht

Sie wünsche sich eine rege, ergebnisoffnene Diskussion der Gutacher Bürger untereinander. Für die Lebensqualität im ländlichen Raum sei Ruhe und Sicherheit nötig. Die Menschen zögen aufs Land, um beides zu finden. Bürgermeister Eckert erwartet "interessante, aber nötige Gesprächsrunden im Gemeinderat". Nach dem Gespräch im Gutacher Rathaus ging es für die Regierungspräsidentin weiter in Richtung Freilichtmuseum Vogtsbauernhof. Dort stand ein Besuch der Sonderausstellung "Keine Heimat mehr? - Geschichten von Flucht und Vertreibung" auf dem Erweiterungsareal des Schwarzwälder Freilichtmuseums Vogtsbauernhof mit einer Führung des wissenschaftlichen Leiters des Museums, Thomas Hafen, auf dem Programm.