Festsaal statt Kirche: Die Sängerinnen und Sänger der 22. Gutacher Chorakademie überraschen ihre Zuhörer in diesem Jahr mit einem fein abgestimmten Programm aus dem großen Pool der weltlichen Musikliteratur. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

22. Gutacher Chorakademie geht in diesem Jahr neue Wege / Sorgfältig aufgebauter Spannungsbogen

Von Eckhard Gräff

Gutach. Weltliche Chormusik statt sakraler Werke, beschwingte Gesänge anstelle geistlicher Lieder: Neue Wege wollen die Sänger der 22. Gutacher Chorakademie in diesem Jahr gehen. Die ausgewählten Gesangsstücke indes sind gehalt- und anspruchsvoll und auf die hohen Ansprüche, die der Chor an sich selbst stellt, gut zugeschnitten.

Der Juni ist in Gutach traditionell der Chormusik gewidmet. Idealer Ort der Aufführungen ist dann die evangelische Peterskirche, beim Chorjubiläum wurde ausnahmsweise in die Mauritiuskirche nach Hausach ausgewichen.

Geprobt wird im kircheneigenen Gemeindehaus. "Wir fühlen uns inzwischen so richtig heimelig hier in Gutach, das ist Urlaub verbunden mit sakraler Musikliteratur", hieß es schon im vergangenen Jahr bei der Mitgliederversammlung des Chors. Anders sind in diesem Jahr nur die Literatur und der Aufführungsort. Klassiker wie Johannes Brahms, Max Bruch oder Gioachino Rossini sind in der Gutacher Festhalle ebenso zu hören wie die neuzeitlichen Komponisten Henk Badings, Ernst Pfiffner oder Wilhelm Killmeyer.

Allein die Namen der 12 Kompositionen machen neugierig: "Der Sänger-Spiegel – ein gemischter Chor stellt sich vor" heißt da beispielsweise ein Stück oder "Wie man einen Vogel malt – male zuerst einen Käfig" ein anderes. Hut- und Bartträger sollten besonders auf das Zugabelied achten: "Wir machen Musik, da geht Euch der Hut hoch...", singt der Chor als Zugabe, ein Stück, welches schon Ilse Werner zum Besten gegeben hat.

Das Programm selbst ist zweigeteilt: Kommen im ersten Part noch die romantischen und getrageneren Chorstücke zu Gehör, gibt es im zweiten Teil beschwingte und lustige Kompositionen. Durch die außerordentliche Musikalität der Lieder, aber auch durch den sorgfältig aufgebauten Spannungsbogen ist dem künstlerischer Leiter Johannes Esser wieder die Zusammenstellung eines aussergewöhnlichen Programms gelungen, welches zu einem besonderen musikalischen Erlebnis wird. Diesmal eben mal auf weltlicher Ebene. Der Abend wird moderiert vom stellvertretenden Vorsitzenden der Chorakademie, Volker Pirsich. Begleitet wird der Chor von Alexander Geladze am Flügel. In der Pause werden Getränke angeboten.

Weitere Informationen: Das Konzert ist am Samstag, 6. Juni, in der Gutacher Festhalle und beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um Spenden gebeten.

Der Pianist Alexander Geladze erhielt bereits im Alter von fünf Jahren Klavierunterricht. Schon im Alter von 12 Jahren gab er sein Orchesterdebüt mit dem zweiten Klavierkonzert von Frederic Chopin. Neben frühen Erfolgen auf diversen nationalen und internationalen Jugendwettbewerben war er Stipendiat des Georgischen Präsidenten Eduard Shevardnadze. Nach dem erfolgreichen Abschluss mit Auszeichnung am Musikcollege Paliaschilli in Batumi begann er 2004 sein Studium an der Musikhochschule Freiburg bei Professor Felix Gottlieb. 2007 wechselte er zu Professor Tibor Százs, bei dem er 2009 sein Studium mit Auszeichnung abschloss. Seit mehreren Jahren unterrichtet er nun an der Musikschule Offenburg/Ortenau in den Zweigstellen Haslach und Hausach.