Hilda Staiger – hier mit ihrem Ehemann Friedrich – hatte ihren Laden im ehemaligen Reichardthaus, heute Volksbank und Arztpraxis Dr. Krack. Foto: Repro: Barth

In Gutach hat es früher im Dorf, im Ober- und Untertal viele Einkaufsgeschäfte gegeben.

Gutach - Als im Juli 2009 der Discounter Norma in Gutach eröffnete, ging eine lange Geschichte der Lebensmittelversorgung im Tal zu Ende. Früher gab es im Dorf, im Ober- und Untertal Läden, in denen die Menschen für den täglichen Bedarf einkaufen konnten.

Schon im 18. Jahrhundert wurde auf der Allmend ein Krämerladen gegründet, in dem in den Anfangsjahren vor allem Salz verkauft wurde. Später kamen dann Stoffe, Wäsche, Nähmaterial und Tabak hinzu und schließlich seit dem frühen 20. Jahrhundert auch Lebensmittel.

Der Krämer auf der Allmend bestand bis in die sechziger Jahre, heute beherbergt das stattliche Fachwerkhaus das Kunstmuseum Hasemann-Liebich.

In der Hauptstraße gab es den "Krämerhans", benannt nach dem Gründer des Gemischtwarenladens Johann Lauble (1850-1913). Sein Sohn Christian (1883-1957) führte das Geschäft weiter, das 1956 an die Familie Korinek verpachtet und als "Spar"-Geschäft bis 1987 betrieben wurde. Gegenüber lag das 1926 von Wilhelm und Maria Kaltenbach gegründete Lebensmittelgeschäft, das schon vor dem Zweiten Weltkrieg zum Edeka-Verband zählte. Von 1960 bis 1989 führte der Haslacher Onno Wilken mit seiner Frau dieses Geschäft.

Als in jenem Jahr gegenüber im neuen Großgebäude der Hausacher Firma Welker das Frima-Großraum-Discount-Lebensmittelgeschäft eröffnet wurde, gab Onno Wilken auf. Im Kaltenbach-Geschäft ist heute das Blumen- und Gärtnereifachgeschäft von Renate Grimm.

Das Frima-Geschäft wurde übrigens später von der Edeka übernommen und bis 2009 von Radtke betrieben. Als damals der Discounter Norma und die im Bau integrierte Bäckerei, Metzgerei, Drogerie und Getränkemarkt eröffneten, war auch das Ende dieses Edeka-Betriebes gekommen. Außer den größeren Lebensmittelgeschäften gab es in Gutach weitere Einkaufsmöglichkeiten, einst beim "Jenne im Dorf", bei Christian Lehmann gegenüber dem Turmer Schulhaus, beim Berntehans auf dem Steingrün, beim Untertäler Beck, bei Hilda Staiger und noch am längsten bei "‘s Steppers" im Obertal.