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Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger erläutert am 30. April Hintergründe des zentralen Freilichtmuseums.

Gutach - Im Rahmen des Symposiums "Das zentrale Freilichtmuseum Baden-Württemberg" lädt das Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof in Gutach am Mittwoch, 30. April, 19 Uhr, zum Vortrag "Volkskultur – Vom folkloristischen Genrebild zur offenen Alltagslandschaft" ein.

Der Tübinger Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger war jahrzehntelang Verfechter des einst geplanten zentralen Freilichtmuseums Baden-Württemberg.

In der Vorstellung der früheren baden-württembergischen Landesregierung waren "die Vogtsbauernhöfe" nicht vorgesehen. Stattdessen sollte es ein gemeinsames Freilichtmuseum der ehemals getrennten Länder Baden und Württemberg geben.

Als prominentester Fürsprecher und akademischer Vordenker plädierte Bausinger bis ins Jahr 1980, als die Debatte endgültig beendet wurde, für die zentrale Lösung. Über 30 Jahre später kehrt er nun nach Gutach zurück. "Für mich ein Gang nach Canossa, den ich aber nicht scheue", lautete die Antwort des 88-Jährigen auf die Anfrage.

Der langjährige Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts in Tübingen gilt als Begründer der modernen Landeskunde, die unter Hermann Bausinger als Empirische Kulturwissenschaft ganz neue Perspektiven auf die Alltagswelt eröffnet hat. Seit seiner Emeritierung 1992 ist Hermann Bausinger als Autor und Herausgeber tätig.

In seinem Vortrag im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof beschäftigt sich Bausinger mit der Kulturlandschaft Baden-Württembergs und wirft dabei auch einen Blick auf die Entwicklung der Freilichtmuseen. Die Teilnahme ist kostenlos. Voranmeldungen werden erbeten unter Telefon 07831 / 9 35 60.

Unter dem Titel "Dem Ländle seine alten Häuser" geht es am zweiten Tag des Symposiums, Donnerstag, 1. Mai, weiter. Zwischen 11 und 13 Uhr wird in Filmsequenzen und Einzelbeiträgen die Museumslandschaft Baden-Württembergs vorgestellt. Ein kurzer Vortrag sowie Ausschnitte aus einer Fernsehdiskussion von 1980 lassen das Thema wieder aufleben. Außerdem präsentieren sich die verschiedenen Freilichtmuseen in Baden-Württemberg, die sogenannten "7 im Süden", als Teil der heutigen Kulturlandschaft.