Umwelt: Gemeinde Gutach erhält die Auszeichnung European Energy Award "eea"
Seit 2011 arbeitet die Gemeinde Gutach dafür, klimaneutrale Zone zu werden. Mit Erfolg: Im September 2016 hat sie ihr Ziel erreicht. Am Donnerstag ist die Bollenhutgemeinde nun in Friedrichshafen mit dem European Energy Award "eea" ausgezeichnet worden.
Gutach. "Wir sind richtig stolz", bekannte Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert gestern im Gespräch mit dem SchwaBo. Neben Gutach hat nur Offenburg noch die Auszeichnung erhalten. Mit der Stadt Lahr, die den Preis 216 bekam, sind es jetzt drei Städte und Gemeinden, die die Zertifizierung zur klimaneutralen Kommune geschafft haben.
"Und wir sind im Vergleich die kleinste Gemeinde. Andere Städte haben extra Planstellen dafür eingerichtet, wir schafften das neben unserer eigentlichen Arbeit", so Eckert. Neben Eckert gehören auch Gemeindekämmerer Thomas Blum, Hauptamtsleiter Fritz Ruf, Gemeinderat Rolf Schondelmaier und Rathausmitarbeiterin Claudia Lehmann sowie Udo Benz von der Ortenauer Energie-Agentur zum Team.
Vor allem die Frage, wie mit dem Klimawandel umgegangen wird, hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren beschäftigt. Viele Projekte sind danach umgesetzt worden: "Rechnerisch können wir nun sagen, das Gutach durch Wind- und Wasserkraft sowie Fotovoltaik zu 100 Prozent energieautark versorgt wird", rechnete Eckert vor.
Die Auszeichnung ist laut Eckert daher eine Bestätigung dafür, dass "wir keine Lippenbekenntnisse abgegeben, sondern viele Vorgaben in die Tat umgesetzt haben." Auf den Lorbeeren will sich die Gemeinde aber nicht ausruhen. Es stehen nämlich noch einige Themen an, die umgesetzt werden sollen. Beispielsweise der Bau einer E-Mobil-Tankstelle, die Anschaffung eines E-Mobils für den Hausmeister, zudem die Erstellung eines neuen Wasserkraftwerks und die Untersuchung kommunaler Gebäude auf Baualter, Sanierungszustand und mögliche Energie- und Einsparpotenziale und die anschließende Sanierung.
Die Erneuerung des Schuldachs der Gutacher Hasemann-Schule ist bereits beschlossene Sache. Geplant ist auf dem Dach dann auch eine Fhotovoltaikanlage. Schon länger Thema im Gemeinderat ist die geplante Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Leuchtmittel. Dies könnte in diesem Jahr erfolgen. Zu den Gratulanten am Donnerstag gehörte auch Sandra Boser. "Die Auszeichnung bildet eine großartige Anerkennung für die Anstrengungen Gutachs im Bereich Klimaschutz", sagte die Grüne Landtagsabgeordnete.
Neben dem Preis hat Eckert in Sachen Wasserwehr weitere gute Neuigkeiten von Friedrichshafen nach Gutach mitgebracht.
In einem persönlichen Gespräch mit Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hat ihm dieser signalisiert, dass inzwischen einige Vorschriften zugunsten von Wasserwehren gelockert worden seien.
"Ich hab mir dann gleich die entsprechenden Ansprechpartner im Ministerium geben lassen, dass ich da mal nachhake", so Eckert.
