Das Gesamtvolumen des Gutacher Etats ist gegenüber dem Vorjahr (5,65 Millionen Euro) leicht gestiegen. Grafik: Mazza Foto: Schwarzwälder-Bote

Gutacher Haushalt für 2014 ohne Neuverschuldung / Mittelfristig sind allerdings Kredite notwendig

Von Eckhard Gräff

Gutach. Keine neuen Kredite – allerdings ein tiefer Griff in die Rücklagen kennzeichnen den Gutacher Haushalt für dieses Jahr. Der Gemeinderat hat das Zahlenwerk am Mittwoch in seiner öffentlichen Sitzung einstimmig verabschiedet.

"Eine Erhöhung der Grundsteuern A und B sowie der Gewerbesteuer ist durch die gesamtwirtschaftliche Situation derzeit nicht zwingend erforderlich", informierte Rechnungsamtsleiter Thomas Blum in der Sitzung. Zusätzlich verbessert sich der Finanzierungssaldo im Verwaltungshaushalt durch zwei Veränderungen im Haushaltsplan.

Um trotzdem einen Haushalt ohne Neuverschuldung zu erreichen, muss mit über 429 000 Euro tief in die Rücklagenpolster gegriffen werden. Mit den überschüssigen Mitteln des Verwaltungshaushalts können laut Blum allerdings nur noch rund zwei Drittel der Tilgungsleistungen abgedeckt werden.

Der Einnahmenrest setzt sich demnach aus Erschließungsbeiträgen, Landeszuweisungen und einem Zuschuss zusammen.

Für Investitionen und Fördermaßnahmen sind 737 000 Euro bereitgestellt. Alleine für Baumaßnahmen sind 593 650 Euro eingeplant. Schwerpunkte sind die Sanierung des Ortskerns mit der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt im zweiten Bauabschnitt. Zudem wird die Wasserleitung in diesem Bauabschnitt ausgetauscht.

Ein weiterer größerer Kostenpunkt ist die Resterschließung des Baugebiets "Bergle II". Eine Verbesserung der energetischen Situation in der Sporthalle soll durch einen Anschluss dieses Gebäudes an die Nahwärmeversorgung erreicht werden.

Auch die mittelfristigen Verwaltungshaushalte von 2015 bis 2017 sollen laut Blum positive Zuführungsraten aufweisen. Das Investitionsprogramm wird von der Ortskernsanierung beherrscht. Auch die weitere Sanierung der Wasserversorgung mit Erweiterung des Hochbehälters und Einbau einer Fernwirktechnik stehen auf dem Plan.

Größere Investitionen sind die Ersatzbeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs sowie ein Reserveanschluss an die Hochdruckleitung der Wasserversorgung "Kleine Kinzig". Bei den Investitionen ist die finanzielle Beteiligung am geplanten Kinzigtalbad von 160 000 Euro als außerordentliche Aufwendung eingeplant. Zum Ausgleich der Haushalte in den Jahren 2015 bis 2017 sind allerdings neue Kommunaldarlehen in Höhe von insgesamt 433 000 Euro vorgesehen. Der Schuldenstand der Gemeinde würde dann – nach Verrechnung der Einnahmen – von derzeit knapp 1,29 Millionen auf 1,36 Millionen Euro im Jahr 2017 ansteigen. Das entspräche dann einer Pro-Kopf-Verschuldung von 630 Euro.

Thomas Blum bezeichnete die Haushaltslage insgesamt als solide und überschaubar: "Trotz mittelfristig steigendem Schuldenstand liegen wir immer noch in einem finanzwirtschaftlich gut zu vertretendem Rahmen", so Blum. Auch Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert bezeichnete den Haushaltsplan als gelungen: "Wir fahren auf Sicht, auch wenn das Geld derzeit günstig ist." u Kommentar