Wasserleitungsarbeiten in der Hauptstraße stehen an. Im März soll es losgehen. Foto: Jehle

Gutacher Räte stöhnen: Austausch von Wasserleitungen in der Hauptstraße kosten 125.000 Euro.

Gutach - Die Straßenbauarbeiten zur Gestaltung der Seitenbereiche in der Ortsdurchfahrt und der Wasserleitungsarbeiten in der Hauptstraße waren Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Besonders verärgerte die Räte, dass die Kosten für den Austausch der Wasserleitungen weitaus höher ausfallen als bislang gedacht.

Einziger Bieter für die Arbeiten zum Austausch der Wasserleitungen in der Hauptstraße war ein Unternehmen aus Offenburg. Mit Kosten von rund 125 000 Euro netto liegt das Angebot rund 25 Prozent über der Kostenschätzung des Ingenieurbüros Eppler aus Dornstetten.

Ursache der Preissteigerung seien Mehrleistungen gegenüber der Kostenschätzung und Reduzierung um Massenreserven. "Wie kann es sein, dass ein Fachbüro innerhalb von drei Monaten so daneben liegen kann?", ärgerte sich Thomas Albrecht (Freie Wähler) und wies darauf hin, dass die Gemeinde eine eigene Kostenschätzung in Auftrag gegeben habe und eine derartige Preissteigerung von November vergangenen Jahres nicht nachvollziehbar sei.

Trotz des Ärgers über die höheren Kosten kamen die Räte zu dem Schluss, dass angesichts des knappen Zeitplans eine Neuausschreibung nicht empfehlenswert sei. Die Baumaßnahme müsse vor Beginn der Neugestaltung der Gehwegflächen ausgeführt werden. "Dieses enge Zeitkorsett lässt uns keinen Spielraum", führte Bürgermeister Siegfried Eckert aus. Überdies sei ein günstigeres Angebot kaum zu erwarten, weil das Baugewerbe aufgrund der Witterung ausgelastet sei. Mit zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat der Vergabe zu. Die Bauarbeiten sollen Ende März beginnen.

Mit einer Enthaltung beschloss das Gremium die Vergabe der Straßenbauarbeiten zur Gestaltung der Ortsdurchfahrt an ein Oberwolfacher Unternehmen, das mit rund 220 000 Euro günstigste Bieterin war. Die Seitenbereiche werden ab der Kreuzung Kirchstraße/Sulzbachweg neu gestaltet. Die Beleuchtung soll fußgängergerechter werden, die Gehwege werden gepflastert. Hinsichtlich der Einmündung "Knappenacker" ist geplant, die Sicht beispielsweise durch die Rücknahme einer Betonsockelmauer zu verbessern. Die Gesamtmaßnahme zieht sich an der Westseite über rund 155 Meter und an der Ostseite über rund 190 Meter hin. Der durchgehende Verkehr kann nicht umgeleitet werden. Hier sei ein Verkehrsregelungskonzept mit den Behörden abzustimmen. Am 13. März soll eine Verkehrsschau stattfinden.

Die Bereiche vor dem Rathaus und der Sparkasse werden durch Pflanzbeete, Tröge und Brunnenobjekte neu gestaltet. Zu diesem Thema stellte Hans-Jürgen Hartmann vom Planungsbüro in Freiburg dem Rat verschiedene Varianten eines integrierten Brunnens in der Eingangstreppe zum Rathaus vor. Insgesamt beziffern sich die Kosten für die Treppensanierung und Abbruch der Waage auf rund 61 000 Euro, davon rund 27 000 Euro für die Eingangstreppe und rund 13 000 Euro für den Brunnen. Die Ausführungen Hartmanns ließen die Räte erneut schlucken. "Das ist ein teurer Abend heute", fand auch der Schultes.

Neben der Abklärung mit dem Regierungspräsidium über der Bezuschussung der Maßnahme über das Landessanierungsprogramm Gebäude müsse über die Preisgestaltung noch geredet werden.

Quer durch alle Fraktionen glätteten sich die Sorgenfalten bei der Feststellung der Haushaltsrechnung für das Haushaltsjahr 2012. Kämmerer Thomas Blum konnte von einem deutlichen Ergebnis über Plan berichten. Der Verwaltungshaushalt schließt mit der besten Zuführungsrate der vergangenen Jahre ab (wir werden noch berichten).