Barrierefreies Wohnprojekt soll 2,3 Millionen Euro kosten / Fertigstellung im Herbst 2016 / Nachfrage ist hoch

Von Florian Forth

Gutach. Mit dem Spatenstich am Donnerstag starteten die Arbeiten an dem barrierefreien Mehrfamilienhaus am Langenbacher Weg. Bis zum Herbst 2016 sollen dort zwölf Wohnungen fertiggestellt sein.

"Ich rechne damit, dass es früher fertig ist", zeigte sich Bürgermeister Siegfried Eckert nach dem Baubeginn zuversichtlich. Rund 2,3 Millionen Euro soll das Projekt kosten, das für ältere Menschen gedacht ist. Die zwölf Wohnungen sind zwischen 57 und 97 Quadratmetern groß und werden mit zwei oder drei Zimmern angeboten.

Bereits in der Planung gab es für die Gemeinde mehrere Hürden zu nehmen: Die Nachbarschaft zu einer Schreinerei sorgte für Probleme mit dem Lärmschutz, dann wurde der Baugrund als Hochwassergefahren-Gebiet eingestuft. Diese Schwierigkeiten sind bis zum Baubeginn jedoch beseitigt: "Es war die Kunst, beiden Seiten gerecht zu werden", erklärt Eckert seinen Ansatz. Weder sollte das Gewerbe eingeschränkt werden, noch habe man den zukünftigen Bewohnern zu laute Wohnungen anbieten wollen.

Dies sei den Planern gelungen – so gut, dass die ruhigen Wohnungen sogar schwächer nachgefragt werden, sagt Eckert: "Auch ältere Leute wollen eben nicht immer ihre Ruhe haben." Um der Hochwassergefahr entgegenzuwirken, wird das Gebäude rund 30 Zentimeter höher gesetzt. Die zentrale Lage zum Ortskern bietet den Bewohnern zudem kurze Wege.

Die große Zahl an Nachfragen überzeichne zwar die tatsächliche Menge der ernsthaften Interessenten, dennoch fühlt Eckert sich bestätigt: "Es zeigt, dass wir die Defizite sehen und den Senioren auch etwas barrierefreies bieten können." Beim späteren Bezug sollen insbesondere die Gutacher Interessenten Vorrang erhalten. Weitere Wohnungen könnten an Investoren gehen.

In Zukunft soll der Fokus bei der Erschließung neuer Wohnräume auf einem ausgewogenen Pflegemix liegen, sagt Eckert: "Beim barrierefreien Wohnen hat man ja nicht nur ältere Menschen", auch jüngeren Leuten kämen behindertengerechte Wohnungen zugute. Zudem wolle man auch den jungen Familien etwas bieten und "Jung und Alt zusammenbringen", sagt der Bürgermeister.

Dafür käme womöglich auch der kürzlich von der Gemeinde erworbene Alemoserhof oder die dazugehörigen Grundstücke in Betracht. "Da müssen wir einfach zweigleisig fahren", sagt Eckert, der sich dieses Objekt ebenfalls barrierefrei vorstellen könnte.