Der Westgiebel des Krämerhauses und der Nordseite zur Kirchstraße soll bald in neuem Glanz erstrahlen. Fotos: Gräff Foto: Schwarzwälder-Bote

Fassadenrestaurierung des Krämerhauses in Gutach geht weiter

Von Eckhard Gräff

Gutach. Nach zwei Jahren Arbeit geht die Fassadensanierung des Krämerhauses in Gutach in den Endspurt. Gestern wurden die Gerüste an der West- und der Nordseite aufgestellt.

"Als ich mich vor zehn Jahren in das Krämerhaus miteingekauft habe, war ich mir bewusst, welche besondere Verantwortung ich bei einem denkmalgeschützten Haus übernehme", betont Jean-Phillipp Naudet beim Vor-Ort-Gespräch mit dem SchwaBo gestern vormittag in Gutach.

Naudet gehört ein Drittel des Gebäudes, zwei Drittel hat der Kunstverein Hasemann-Liebich erworben. "Letzteres war damals möglich geworden durch eine große Spende des Hausacher Kunstmäzen Lothar Goiny", erinnert Naudet. Nachdem vor zwei Jahren die stark verwitterte Ostfassade renoviert worden ist; kam im vergangenen Jahr das erste Obergeschoss der Westseite dran.

Nun wird auf dem gestern aufgestellten Baugerüst wieder gearbeitet: es gilt, dem Westgiebel und der Nordseite zur Kirchstraße einen neuen Glanz zu verpassen. Natürlich unter den Argusaugen des Denkmalamts, welches streng darauf achtet, dass die Vorschriften für die Restaurierung denkmalgeschützter Häuser eingehalten werden.

So ist beispielsweise vorgegeben, dass das Fachwerk mit einer Ochsenblutfarbe gestrichen werden muss. Eine teure Sache: "Da kostet ein Liter dieser Farbe schon rund 20 Euro", rechnet Naudet vor.

Rund 18 Liter Farbe werden demnach wohl verbraucht werden, schätzt er.

Seit gestern Nachmittag fliegen erst einmal alter Verputz und kleine Steine: Die lockeren gemauerten Felder des Fachwerks werden abgeschlagen und anschließend frisch verputzt. Dann muss die abgeblätterte Farbe der Balken entfernt und die faulen Holzteile ersetzt werden.

Der Kunstverein Hasemann-Liebich will – nicht zuletzt aus Kostengründen – die Bauarbeiten, soweit möglich, wieder in eigener Regie durchführen. Daher freut er sich um jede Unterstützung, wäre es direkt am Bau oder noch durch Spende von Vesper für die Bauarbeiter.

Unter der Mobilfunknummer 0171/14 06 14 2 kann sich der Hilfswillige anmelden. Wenn alles gut geht und das Wetter mitmacht, dürfte das Gebäude in zwei- bis drei Wochen fertig sein. Jean-Phillipe Naudet gibt sich optimistisch: "Ich habe zwei Wochen Urlaub, dass müsste zu schaffen sein, wenn wir genügend Mitstreiter finden." Dann erstrahlt das Krämerhaus rundum in neuem Glanz.

Rundum? Nicht ganz: Der schwierigste Teil kommt noch: Die Südfassade. "Das wird nämlich eine ganz besondere Herausforderung für uns", sagt Naudet und schmunzelt. Denn der Abstand vom Krämerhaus zum Nachbargebäude "Dorfbeck" beträgt gerade mal etwa 40 Zentimeter.