Sehr präsent: Ein Windrad auf dem Bühler Stein (von Hausach aus gesehen). Die beiden angedachten Windräder auf dem Pilfer fallen dagegen nur mäßig auf. Foto: Gerhard Kienzler

Gerhard Kienzler berichtet im Gutacher Gemeinderat über den aktuellen Stand des Windräderbaus.

Gutach - Das Auerhuhn hat der Gemeinde Gutach ihre drei geplanten Windkrafträder auf dem "Pilfer" gründlich durcheinandergewirbelt. Was von den einst drei Anlagen übrig bleibt, stellte Gerhard Kienzler von der "Windkraft Schonach" in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwoch vor.

Geplant waren, wie bereits berichtet, drei Anlagen als Ergänzung zum bestehen Windpark. Dann kam das Stop durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt FVA: Ein ein Kilometer breiter Korridor bedeutete mindestens ein Windrad weniger.

Mögliche Standorte sind nun einer nördlich und ein weiterer oben im Süden. "Der untere Standort ist jedoch nicht so günstig", erläuterte Kienzler: "Optimale Voraussetzungen hätten wir in der Mitte."

Der Versuch, den Auerhuhn-Korridor mehr nach Norden zu verlegen, um zwei optimale Standorte zu haben, wurde von der FVA abgelehnt. Ganz begraben will Kienzler das Projekt jedoch noch nicht: "Die Kartierungen beruhen bislang nur auf Vermutungen. Auerwild und Windkraft sind jetzt Thema eines Forschungsprojekts, in etwa zweieinhalb Jahren wissen wir mehr."

Dass die Korridore dann ganz verschwinden werden, glaubt Kienzler nicht: "Eine eventuelle Herunterstufung der Ausschlusskategorie würde dann wohl ein Bauen möglich machen." Sinnvoll sei eine große Anlage mit 136 Metern, einer Flügelspannweite von 115 Metern und einer Leistung von drei Megawatt, alternativ eine 7,5 Megawattanlage mit ähnlichen Maßen. Auf dem Bühler Stein ist die Windhöfigkeit nach Angaben von Gerhard Kienzler "sehr gut", maximal zwei Windräder wären hier möglich.

"Allerdings sind die Anlagen optisch dann sehr präsent", so Kienzler. "Das Landschaftsbild wird ein großes Kriterium bei der Standortauswahl sein", betonte Bürgermeister Siegfried Eckert. Das sah Peter Wälde (Freie Wähler) nicht so eng. Eher sollte demnach die Windhöfigkeit maßgeblich sein, damit nicht Windräder gebaut würden, die optisch in das Landschaftsbild passten, aber wenig Ertrag brächten. "Wenn wir die alternative Energie wollen, sollten wir aber auch Zugeständnisse machen", so Wälde.

"Die Welt wird nicht an Gutachs Windrädern genesen", betonte dagegen Hans-Jürgen Schneider (FDP). Seiner Ansicht nach müsse man schon ein Stück weit Verantwortung für die Optik übernehmen. "Wir sollten das Thema bedacht angehen und nicht nur durch die Brille der alternativen Energie sehen", so Schneider.

Ernst Wöhrle (SPD) wollte wissen, wie es mit Schattenwurf und Lärm bei den Windanlagen bestellt sei. "Beim Schall ist der rechnerische Wert leicht erhöht, aber kaum wahrnehmbar", betonte Gerhard Kienzler, und für einen Schattenwurf seien die Anlagen zu weit weg. "Ich denke, im Gutachtal werden keine störenden Geräusche wahrgenommen", so der Fachmann.