Die Einrichtung einer Kinderkrippe im Gutacher Kindergarten hat jetzt Mehrkosten von rund 60 000 Euro verursacht. Foto: Gräff

Knapp 60. 000 Euro mehr weist Betriebskostenabrechnung für Kindergarten "Unterm Regenbogen" für Jahr 2014 aus.

Gutach - Knapp 60. 000 Euro mehr weist die Betriebskostenabrechnung für den evangelischen Kindergarten "Unterm Regenbogen" in Gutach für das Jahr 2014 aus. Diese Kostensteigerung war laut Bürgermeister Siegfried Eckert jedoch vorauszusehen: "Erstmals hat der Kindergarten einem ganzjährigen Betrieb für Kinder ab einem Jahr angeboten", erläuterte er in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch.

Dadurch habe man auch mehr Fachpersonal benötigt. Dieses zusätzliche Angebot war, wie der SchwaBo seinerzeit berichtet hat, auf Anregung des Gemeinderats eingerichtet worden.

Allerdings zeigt die Abrechnung auch, dass die Gemeinde Gutach mit rund 271. 400 Euro den größten Teil der Gesamtkosten des unter der evangelischen Trägerschaft stehenden Kindergartens tragen muss. Dies sind – nach Abzug der Elternbeiträge (70 .900 Euro) und der Zuweisung des Landes Baden-Würtztemberg (128 .500 Euro) immer noch knapp 54 Prozent. Die Kirchengemeinde schießt 28 .890 Euro (5,7 Prozent) dazu. Mit rund 25. 880 Euro recht hoch sind auch die abgerechneten Verwaltungsgebühren.

"Wenn diese Arbeiten von der Gemeindverwaltung Gutach übernommen würden, müsste zusätzliches Personal eingestellt werden, da kämen wir dann auch nicht günstiger", rechnete Gemeinderat Thomas Albrecht (Freie Wähler) vor. Die Gesamtkosten des Kindergarten-Betriebs für 2014 beläuft sich laut Abrechnung auf insgesamt knapp über eine halbe Million Euro. Nicht dabei berücksichtigt sind die betriebswirtschaftlichen Kosten für Grundstück und Gebäude.

Nicht eingerechnet sind auch die rund 20 .000 Euro, die von der Gemeinde als "auswärtige Beiträge" verbuchen muss. Diese Kosten entstehen, wenn in Gutach lebende Familien ihre Kinder in auswärtige Kindergärten bringen. Dies war für Bürgermeister Siegfried Eckert wichtig, in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch an die Gutacher Eltern zu appellieren, sich mit der Gemeinde zu solidarisieren und ihre Kinder in gemeindeeigene Einrichtungen zu schicken.

"Ich möchte nicht den Eindruck entstehen lassen, dass ich hier Kirchturmpolitik betreiben oder den Eltern Vorschriften machen will", betonte Eckert. Noch größere Sorgen bereite ihm der geplante Wegfall der ortsgebundenen Schulpflicht, die derzeit noch diskutiert wird.

Vor allem von den Kindern der Bewohner aus Gutach-Turm befürchtet er eine Abwanderung weg von Einrichtungen der Gemeinde in Grundschulen oder Kindergärten in Nachbarstädte.

"Das würde vor allem auch unseren Vereinen und dem gesamten Gemeindewesen schaden", gab Eckert zu bedenken.