Die Sommerrodelbahn in Gutach: Nach einem Unglück ist sie gesperrt. Foto: Gräff

Ursache für schweren Unfall weiter unklar. Gutachter stellt keine technischen Mängel fest. Bürgermeister zeigt sich schockiert.

Gutach - Zwei Tage nach einem Unfall auf der Sommerrodelbahn in Gutach bleibt die Bahn geschlossen. Die Untersuchung durch einen Gutachter habe noch zu keinem abschließenden Ergebnis geführt, so die Staatsanwaltschaft am Montag.

Nach einem schweren Unfall mit fünf Verletzten in der vergangenen Woche rückt die Rodelbahn erneut in die Schlagzeilen. Am Samstagabend hat sich eine 34-jährige Frau beim Sturz aus der Bahn schwer verletzt. Sie war mit ihrer neunjährigen Tochter auf einem Schlitten unterwegs, in einem zweiten Wagen fuhr ihr Ehemann mit einem weiteren Kind. Bei der Ankunft an der Talstation meldete das Kind aus dem ersten Schlitten das Verschwinden der Mutter. Es wurde daraufhin eine Suchaktion gestartet, bei der die Frau mit schweren Kopfverletzungen auf dem Waldboden rund zwei Meter unterhalb der Schienen gefunden wurde.

Gutachter stellt keine technischen Mängel fest

Der Unfallhergang ist noch unklar. Ein technischer Defekt kann laut Michael Obino, Geschäftsführer der Rodelbahn, jedoch ausgeschlossen werden. "Ein Gutachter sowie Polizei und Kriminaltechnik waren den ganzen Sonntag über intensiv mit der Untersuchung beschäftigt, mündlich teilte uns der Gutachter das Ergebnis mit", so Obino. Ein Eigenverschulden durch die Fahrgäste könne indes nicht ausgeschlossen werden.

Dies vermutet auch Hendrik Wiegand von der Rasdorfer Betreiberfirma Wiegand, die neben der Gutacher Bahn noch weitere Anlagen im Bundesgebiet betreibt. Dass der TÜV-Gutachter aus München keine technischen Probleme an der Gutacher Bahn festgestellt hat, bestätigte er auf Anfrage unserer Zeitung. Spekulationen, dass der Unfall durch ein Auffahren des zweiten auf den ersten Schlitten ausgelöst wurde, will Wiegand nicht kommentieren. "Wir müssen die Untersuchungsergebnisse der Staatsanwaltschaft abwarten."

Bürgermeister zeigt sich schockiert

Schockiert zeigte sich der Gutacher Bürgermeister Siegfried Eckert über den erneuten Unfall auf der beliebten touristischen Einrichtung. Das Personal sei stets auf höchste Sicherheit bedacht, so der Rathauschef, der nach eigenen Angaben selbst manchmal gern die Bahn nutzt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft bleibt die Rodelbahn zunächst geschlossen. "Es sind weitere Untersuchungen vor Ort erforderlich", heißt es in der gestrigen Pressemitteilung. "Das ist natürlich frustrierend für uns", sagt Michael Obino. Ihm und seinen Mitarbeitern bleibt nichts anderes übrig, als die Ströme von Besuchern fortzuschicken. "Wir stellen keine Schilder auf, sondern informieren die Besucher persönlich", sagt Obino.

Die Gutacher Rodelbahn mit einer Fahrstrecke von 1150 Metern wurde 2006 in Betrieb genommen.