Durch die LTE-Anbindung werden auch Smartphones mit neuestem Standard surfen können. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitarbeiter der Telekom stellt Konzept für Versorgung des Untertals in Gutacher Rat vor

Von Christine Störr

Gutach. Das Thema Datenversorgung durch "LTE" hat den Gutacher Gemeinderat bereits im vergangenen Jahr beschäftigt. Jetzt war Hans-Peter Frick von der Deutschen Telekom ins Gremium gekommen, um die geplante Versorgung des Gutacher Untertals vorzustellen.

Künftige Nutznießer werden die Bereiche "Mattenhof", "Auf der Ebene", "Vor Singersbach", "Schreinergasse", "Wählerhöfe" und "Saumerhöfe" sein.

LTE stehe für "Long Term Evolution", dem mobilen Datennetz der vierten Generation. Der Ausbau werde vor allen Dingen im ländlichen Raum forciert, um Versorgungslücken des Breitbandausbaus zu decken. "Bis Gutach Mitte sind wir durch das Breitband von Hornberg kommend gut versorgt", schickte Bürgermeister Siegfried Eckert (CDU) voraus. Unabhängig von den Überlegungen des Gemeinderates zur besseren Datenversorgung des Untertals stehe seitens der Telekom die LTE-Versorgung Gutachs in diesem Jahr auf dem Plan. "Ein glücklicher Umstand."

Frick erklärte dann den hochwertigen Ausbau durch Glasfaser oder Richtfunk als Voraussetzung für das große Ziel: "Mobiles Breitband für alle." Die Telekom befinde sich aktuell in der Ausbauplanung der Region, denn der Bedarf sei gegeben und im Moment sei kein Ende abzusehen. "Der Datenverkehr explodiert, es ist halt einfach so." Die angebotenen Flatrates seien tödlich, weil das Internet dann inflationär genutzt werde, was sich negativ auf die Datenübertragung auswirkt. Die Lösung liege einzig in der Volumenbegrenzung, dann würde auch die Nutzung eingeschränkt. Durch den ständig steigenden Bedarf liege die Zukunft auf jeden Fall in Hybrid-Netzen, in denen ein Teil des Datentransfers über das Festnetz abgedeckt werde und der andere Teil über den Mobilfunk und LTE.

Standorte mit den Bürgern abstimmen

Aufgrund der Gutacher Topografie zeige das bisherige GSM-Netz mit einer 220-Kilobit-Versorgung viele weiße Flecken. Das neue LTE-Netz werde mit 100 Megabit pro Sekunde für "eine wesentlich bessere Versorgung" im Untertal sorgen. Die zusätzliche Belastung durch elektromagnetische Wellen falle in einem sehr geringen Wert aus, die Hochfrequenz habe die Eigenschaft, sich sehr schnell sehr stark abzubauen. Es sei aber immer schwer zu vermitteln, dass Handys so nahe wie möglich beim Funkmast sein sollten, um an der unteren Leistungsgrenze zu senden und zu empfangen. Gemeinderat Rolf Schondelmaier (CDU) befand: "Wir haben in der Telekom bisher einen kompetenten Partner, die Messwerte sind eine Glaubenssache. Der Rückhalt in der Bevölkerung ist aber sehr wichtig, deshalb haben wir die Schule als Standort ja auch abgelehnt."

Aus den Reihen der Zuhörer wurden Bedenken laut, ob die Versorgung ausreichen werde. "Es wird sicher besser, als es bisher ist. Die Bandbreite kommt über den Richtfunk, ideal wäre natürlich ein Glasfaserkabel", erklärte Frick. Der Ausbau einer Glasfaserleitung ist seitens der Gemeinde aber nicht zu finanzieren. Da der LTE-Ausbau komplett auf Kosten der Telekom durchgeführt wird, stellte sich am Ende die Frage nach der Zustimmung nicht wirklich.