Sophie-Marie Nattmann und Caroline Wurth mit ihren Eltern. Foto: Jehle

Feierlicher Empfang für Caroline Wurth und Sophie-Marie Nattmann. Sportlerinnen schreiben Autogramme für die jungen Fans.

Gutach - Caroline Wurth und Sophie-Marie Nattmann haben das Unglaubliche geschafft: Innerhalb zwei Wochen haben die beiden Mädels den Titel der Deutschen Meisterschaft geholt und sind am Samstag Europameisterinnen im 2er Kunstradfahren der Juniorinnen in Nufringen geworden.

Mit Musik, Schampus und einem roten Teppich, "länger als der in Cannes", wie es in der zahlreich erschienenen Gratulantenschar zu hören war, haben die Gutacher ihre Goldmädels gestern im Kurpark gefeiert.

"Was für ein Tag und wer hätte das gedacht," begeisterte sich Bürgermeister Siegfried Eckert in seinem Grußwort. Spannender hätte der Kunstrad-Krimi nicht sein können. Mit stockendem Atem und feuchten Händen habe er mit seiner Frau in Nufringen mitgefiebert.

Mit knapp 126 Punkten hat das Team souverän den Sieg eingefahren. Fritz Kaspar, Ehrenvorsitzender des Radsportvereins, fasste es kurz und bündig zusammen: "Liebe Gutacher, das ist ein großer Tag und wir freuen uns alle!" Der Erfolg habe viele Mütter und Väter und deshalb dankte Kaspar stellvertretend für alle Mitwirkenden dem Trainer und Vorsitzendem Frieder Blum und Co-Trainerin Ramona Szabo mit Blumen und Präsenten. Auch Blum betonte den "Aufbau von unten her", der Erfolg habe viele Namen. "Der RSV kann seine über hundertjährige Geschichte neu schreiben nach dieser Saison, die seinesgleichen sucht", gingen dem Vorsitzenden fast die Superlativen aus.

Im Namen der Vereine gratulierte Sprecher Werner Hillmann den erfolgreichen Sportlerinnen. "Die Anforderungen sind mit jedem Wettkampf gewachsen und gipfelten in der Europameisterschaft", honorierte Hillmann die außergewöhnliche Leistung.

Caroline Wurth und Sophie-Marie Nattmann haben alle in ihrer Kategorie möglichen Titel eingefahren: Junior-Masters, Landesmeisterschaft, Deutsche Meisterschaft und jetzt die Europameisterschaft. Ab jetzt treten sie in der Erwachsenenriege an. "Die beiden haben Unglaubliches geleistet", lobt auch Karin Wurth, Mutter von Caroline. Neben der Vorbereitung auf die Wettkämpfe bewältigten sie auch den schriftlichen Teil ihres Abiturs. Wer aber denkt, die Mädchen haben nur Leistung und Erfolg im Kopf,täuscht sich gewaltig. Erstes Indiz sind jede Menge Umarmungen und Blumen von netten jungen Männern und viele strahlende Gesichter von Sportlerinnen des RSV, die ihren Kameradinnen auf dem Weg zur Bühne mit Rädern stilgerecht ein Spalier bildeten. Außerdem sind die zwei offensichtlich zu Tränen gerührt von der großen Anteilname der Gutacher. "Wir haben gedacht, es sind vielleicht zwanzig Leute da und jetzt ist das so überwältigend", sagten sie.

Die Jagdhornbläser und die Trachtenkapelle Gutach umrahmten die Feier stimmungsvoll, außerdem wimmelte der Kurpark von Gratulanten mit Fähnchen – immer wieder brandete begeisterter Applaus auf. So verwundert auch die Antwort der beiden nicht,auf die Frage, was für sie am ergreifendsten war: "Dieser Empfang hier daheim!"