Technisch ist die Rodelbahn in Gutach in "einwandfreiem Zustand". Das hat ein von der Staatsanwaltschaft Offenburg in Auftrag gegebenes Gutachten erbracht. Foto: Archiv

Kein Hinweis auf Pflichtverletzungen. Anlage technisch einwandfrei. 34-Jährige erlitt erhebliche Kopfverletzungen.

Gutach - Das Ermittlungsverfahren nach dem schwerem Unfall auf der Gutacher Sommerrodelbahn im August des vergangenen Jahrs ist eingestellt worden. Die Ermittlungen ergaben keinen Hinweis auf Pflichtverletzungen des Betreibers der Bahn oder einem technischen Defekt.

Der Unfall am 16. August 2015 war ein Schock für den Betreiber und die Angestellten der Gutacher Rodelbahn. Wie berichtet, war eine 34-jährige Frau auf ihrer Fahrt aus der Bahn gestürzt und hatte dabei erhebliche Kopfverletzungen davongetragen. In diesem Jahr gab es es drei Unfälle mit Verletzten.

Dies ließ natürlich die Frage nach der Sicherheit der Sommerrodelbahn in Gutach aufkommen. Die Rodelbahn war allerdings durch zwei Sachverständige begutachtet worden und tellten keine technischen Mängel fest. Pflichtverletzungen des Personals konnten laut Gutachten auch nicht eruiert werden.

Der SchwaBo hatte daraufhin Ende Juli mit Betreiber und Betriebspersonal vor Ort Kontakt aufgenommen. Er wollte neben den Sicherheitsvorschriften vor allem das Verhalten der Besucher unter die Lupe nehmen. Das Ergebnis: Auf die Einhaltung des Sicherheitsabstands legen das Personal sowie auch der Betreiber der Anlage, die Firma Wiegand mit Sitz im hessischen Rasdorf, großen Wert.

Demnach werden die Schlitten beim Start erst nach Einweisung und Überprüfung des Anschnallens in 25-Meter-Abständen auf die Liftstrecke den Berg hinauf gelassen. Oben überprüft ein weiterer Mitarbeiter den Abstand der Schlitten.

Während der Abfahrt sind dann die Piloten selbst für die Einhaltung der Abstände verantwortlich. Daran wird im Streckenverlauf mehrfach durch Hinweistafeln erinnert.

"Leider gibt es immer wieder Gäste, die sich über die überall aushängenden Regeln und Verbote hinwegsetzen", sagte Renate Wöhrle, seit zehn Jahren Mitarbeiterin der Rodelbahn, dem SchwaBo. Dann fügte sie hinzu: "Es ist sogar schon vorgekommen, dass Leute während der Fahrt ausgestiegen sind."

Diese Vermutung stand auch beim Unfall der 34-Jährigen im August 2015 im Raum. Allerdings bleibt im Dunkeln, weshalb sie aus dem Rodelwagen fiel und wie genau sie sich ihre Kopfverletzungen zuzog. Darum hat die Staatsanwaltschaft Offenburg das Ermittlungsverfahren jetzt eingestellt.

"Ob die Ursache des Unfalls damit auf einem Eigenverschulden der Verletzten beruhte, konnte nicht abschließend geklärt werden", schrieb die Staatsanwaltschaft gestern in einer Pressemitteilung. "Es ist wie im Straßenverkehr: Wenn vorausschauend gefahren wird, kann eigentlich nichts passieren. Denn die Bahn befindet sich in einem technisch einwandfreien Zustand", sagte Wöhrle im Juli dem SchwaBo.