Jean-Philippe Naudet - hier bei einer Versteigerung eines Gemäldes im vergangenen Jahr - wird auch in den kommenden drei Jahren an der Spitze der 129 Mitglieder stehen. Foto: Störr

Krämerhaus: Verein plant tragfähiges Gesamtkonzept / Jean-Philippe Naudet gibt 2020 Vorsitz ab

Der Gutacher Kunstverein geht mit dem Vorsitzendem Jean-Philippe Naudet in die nächsten drei Jahre. Er kündigte während der Hauptversammlung seine letzte Amtsperiode an der Spitze des Vereins an. In dieser Zeit soll ein Nachfolger gefunden werden.

Gutach. Im Jahresrückblick erinnerte Naudet an die Ausstellungen mit Werken von Helmut Krudewig, der Gutacher Malerkolonie sowie der jüngsten Gedächtnisausstellung Paul Falk, Inge Ringwald und Friedrich Weis.

Außerdem habe es im Museum Sonderveranstaltungen mit unterschiedlichen Lesungen und begleitender Musik gegeben. Dass im vergangenen Jahr erstmals keine Baustelle am Krämerhaus gewesen sei, hob Jean-Philippe Naudet besonders hervor. In den fünf vorausgegangenen Jahren seien insgesamt 1818 ehrenamtliche Stunden ins Krämerhaus investiert worden, was einem Betrag von etwa 100 000 Euro entspreche.

"Eine Summe, die der Verein nie hätte schultern können", so das Fazit des Vorsitzenden. Dafür investierte der Kunstverein 2016 in die Erweiterung der Sammlungen mit dem "Blick auf die Rheinebene und die Stadt Offenburg" von Curt Liebich sowie in das Künstleralbum der "Linde" mit Portrait der Christine Moser und acht Zeichnungen von Liebich, Hasemann und Fink.

"Das war eine ganz wichtige Entscheidung für das Museum, das ist ein Stück Kulturgut für Gutach", betonte Naudet. Für die Verkaufsausstellung vom 5. März bis zum 9. April gebe es bereits zahlreiche Rückmeldungen von Privatbesitzern, die qualitätsvolle Bilder angeboten hätten. Vom 15. Juni bis zum 20. August wird es eine Dauerausstellung mit Werken der früheren und der gegenwärtigen Malerkolonie geben.

Vom 17. September bis zum 29. Oktober ist eine Ausstellung der Gutacher Malerkolonie zum Thema: "Fremd: vertraut" vorgesehen, bevor es mit der Ausstellung "Kosmos Schwarzwald" in den Advent geht. "Die sehr aktive 30-köpfige Künstlergruppe um Uwe Baumann und Anja Kurz verspricht eine hochinteressante und sehr vielseitige Ausstellung", machte der Vorsitzende neugierig.

Die Nachfrage nach regelmäßigen Öffnungszeiten zwischen den Ausstellungen des Kunstmuseums werde immer größer, Heide Becht und Angelika Auer gelte ein besonderer Dank für ihre ehrenamtliche Arbeit. Das geplante Liebich-Buch soll pünktlich zum 150. Geburtstag des Malers im kommenden Jahr fertig werden, Ehrenvorsitzender Ansgar Barth habe sich zur Fertigstellung bereit erklärt.

Um die Zukunftsfähigkeit des "Museum 2025" zu gewährleisten, müsse ein tragfähiges Gesamtkonzept gut überlegt und erarbeitet werden, blickte Naudet voraus. Es gelte, neue, möglichst aktive Mitglieder zu gewinnen, eine Erweiterung oder zumindest eine Sicherstellung der Öffnungszeiten zu erreichen, den Gesamtarbeitsaufwand zu reduzieren und die Arbeiten schließlich auf mehrere Schultern zu verteilen. Außerdem müsse über eine Erweiterung der Räumlichkeiten auf dem Speicher nachgedacht werden, wo eventuell das Hasemann-Atelier entstehen könnte.

Bei den Neuwahlen wurde Naudet als Vorsitzender bestätigt, Martin Moser bleibt sein Stellvertreter. Christa Eichin führt weiterhin die Schrift, Jürgen Bärmann bleibt Kassierer. Als Beisitzer fungiert Bürgermeister Siegfried Eckert, das Kuratorium setzt sich wie bisher mit Waltrud Heinemann, Georg Liebich, Gerhard Dickreiter, Thomas Hafen, Wolfgang Hehl, Willy Heine, Willy Scheurer, Hansjakob Schneider und Renate Wasmer zusammen. Nach sechs Jahren schied Rosi Friske aus.