"Wenn das, was ich selbst angefertigt habe, dann auch noch jemandem hilft, finde ich das toll", sagt Jana Breithaupt. Die 20-Jährige freut sich über die Auszeichnung. Foto: Schwannauer

Auszeichnung: Jana Breithaupt ist Landessiegerin Zahntechnik

Die 20-jährige Jana Breithaupt aus Gutach ist dieses Jahr die beste Nachwuchs-Zahntechnikerin im Land. Beim Leistungswettbewerb der Handwerkskammern überzeugte sie jetzt mit ihrer Arbeit die Reutlinger Jury und setzte sich als eine von sieben Teilnehmern durch.

Gutach. Die Gutacherin ist bereits Siegerin in der Handwerkskammer Freiburg und kann sich jetzt auch noch Hoffnungen auf den Bundesentscheid im November in Münster machen.

"Profis leisten was" (PLW) nennen die acht Handwerkskammern den Wettbewerb, der die Bedeutung des Handwerks herausstellen wie auch junge Handwerker am Anfang ihres Berufslebens fördern will.

97 Landessieger wurden dieses Jahr in allen Branchen gekürt. Jana Breithaupt hatte bereits die erste Stufe erklommen, war als Siegerin aus dem regionalen Wettbewerb der Handwerkskammer Freiburg hervorgegangen und dort am 14. Oktober geehrt worden. "Ich freue mich total, aber der Alltag geht weiter", sagt sie.

Es ist ein langer Arbeitstag

Kurz nach 19.30 Uhr kommt sie von der Arbeit, es ist ein langer Tag: "Ich habe zwar normale Arbeitszeiten von acht bis 17 Uhr, fahre aber täglich nach Offenburg ins Dentallabor", erzählt sie am heimischen Küchentisch. Im Februar schloss sie ihre dreieinhalbjährige Ausbildung ab, nachdem sie 2012 an der Realschule Wolfach ihren Abschluss gemacht hatte.

Das Berufspraktikum "Bors" im Rahmen der Schulausbildung war es auch, das sie mit ihrem Traumberuf in Berührung brachte: "In einem Dentallabor in Gutach durfte ich eine Woche lang so viel machen und kennenlernen, dass mir klar war, das ist meins, etwas anderes probiere ich gar nicht aus", sagt Jana Breithaupt.

So stand ihr Berufsziel früh fest: Schon an einem Infostand auf der Berufsmesse in Offenburg war sie vor ihrem Praktikum auf die Zahntechnik aufmerksam geworden.

"Etwas selbst zu fertigen, macht mich total froh"

Begonnen hat sie ihre Ausbildung im Anschluss an die Schule im Dentallabor Schmidt in Offenburg. Dort lernte sie die Grundlagen für die Fertigung von Modellgüssen, Brücken und Verblendungen, um nur einen Teil ihrer Aufgaben zu nennen. "Das habe ich gut gekonnt, da dachte ich, das zieh ich durch."

Sie klingt überzeugt vom Handwerk: "Etwas selbst zu fertigen, macht mich total froh, und wenn das dann auch noch jemandem hilft, finde ich das toll", sagt sie.

Spaß und Freude an ihrer Arbeit sind für sie eine Grundvoraussetzung, um in diesem Beruf zu arbeiten. Und wenn sie dann noch einen Wettbewerb für sich entscheidet, macht sie das froh: "Ich war schon immer eine, die zu den Guten gehören wollte", sagt sie mit einem Lachen und einem gewissen Zögern, als sei ihr das fast ein bisschen peinlich.

"Ich bin mit dem Erfolg jetzt nicht die Handwerkerin, die alles kann und weiß": Das klarzustellen, ist ihr wichtig. Der Alltag geht weiter, im Labor wartet die tägliche Arbeit. Diese schließt auch die Konstruktion der Werkstücke am Computer mit ein, die Rücksprache mit Zahnärzten und – eher selten – den direkten Kontakt zu den Patienten.

Mit vier Werkstücken hatte sie beim Kammerentscheid und jetzt auch beim Landesentscheid die Nase vorn – darunter sind eine Brücke, verblendet mit einem Eckzahn, ein Modellguss mit Aufstellung und ein Primärteleskop.

Jetzt will Jana Breithaupt, die in ihrer Freizeit gerne die Halle zum Klettern und die Natur zum Wandern nutzt, erst einmal Berufserfahrung sammeln und Sicherheit gewinnen.

"In der Ausbildung lernt man die Grundlagen"

"In der Ausbildung lernt man die Grundlagen, das Wesentliche kommt danach im Beruf", sagt sie. Ihr Ziel ist, den Meister zu machen, sich weiterzubilden und nicht stehenzubleiben – will sich damit aber noch etwas Zeit lassen.

Gezweifelt hat Jana Breithaupt an ihrer Berufswahl nie. Wenn sie sich in ihre Arbeit vertieft, sagt sie, nimmt sie nichts mehr um sich herum wahr, und wenn sie das Ergebnis sieht, fühlt sie sich gut. Sie sucht nach dem Wort dafür und zögert, bevor sie es ausspricht: "Ich glaube, es ist Leidenschaft."