Revierförster Frank Werstein informierte die Mitglieder der FBG über Vorteile des freiwilligen Landtauschs. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Forstbetriebsgemeinschaft informiert über freiwilligen Landtausch

Von Evelyn Jehle

Die Einschätzung der Holzmarktlage, freiwilliger Landtausch und neue Fördermöglichkeiten für Privatwaldbesitzer: Das sind die spannenden Themen der Hauptversammlung der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Gutach gewesen.

Gutach. "Wir können auch im kommenden Jahr von einer stabilen Situation ausgehen, die Nachfrage über alle Sortimente ist da", sagte Vorsitzender Jürgen Lehmann. Nach wie vor erziele die Douglasie die höchsten Preise.

In seinem Jahresrückblick berichtete Lehmann, dass rund 12 000 Festmeter Holz verkauft und rund eine Million Euro über die Konten bewegt wurde. Mit durchschnittlich rund 82 Euro über alle Sortimente hinweg sei ein guter Preis erzielt worden.

Zweck und Vorteile des freiwilligen Landtauschs erläuterte Revierförster Frank Werstein. Aus kleinen, zersplitterten Kleinparzellen sollen durch den Landtausch größere, besser bewirtschaftbare Flächen geschaffen werden. "Die forstwirtschaftliche Nutzung von kleinen Waldflächen ist oft nur sehr eingeschränkt und mit großem Aufwand möglich", sagte Werstein. Durch die arrondierten Flächen ergäben sich kürzere Anfahrtswege und klarere Grenzverläufe. Das ermögliche eine deutlich günstigere Bewirtschaftung und effizienteren Unternehmenseinsatz, was letztlich zu einer Wertsteigerung des Waldes insgesamt führe.

Über die Strukturverbesserung hinaus entstehen Vorteile dadurch, dass keine Kosten für die Berichtigung des Grundbuchs entstehen und bei einem wertgleichen Tausch bis zu einer Differenz von 2500 Euro keine Grunderwerbssteuer fällig wird. "Die Betonung liegt auf freiwillig und das heißt, dass alle beteiligten Waldbesitzer einverstanden sein müssen", unterstrich Werstein.

Möglich sei eine Antragstellung über das Flurbereinigungsamt. Wichtig sei, festzustellen, was getauscht wird und was das Grundstück wert ist.

Waldwertschätzung ist unter Umständen nötig

Der Forstsachverständige Thomas Schneider erläuterte die Vorgehensweise der Waldbewertung und nannte Parameter wie Bodenbeschaffenheit und Bestand. Bei großen Unterschieden sei eine Waldwertschätzung nötig.

Eine straffe Zusammenfassung der neuen Fördermöglichkeiten gab Forstbezirksleiterin Silke Lanninger. "Gestärkt werden forstliche Zusammenschlüsse und Neugründung sowie Erweiterung von Gemeinschaftswäldern", informierte Lanninger. Bezuschusst werden auch unter anderem Erstaufforstung, Erholungsfunktion des Walds und naturnahe Waldbewirtschaftung.

Gute Neuigkeiten berichtete Volker Sahr zur Wegabnahme im BZ-Verfahren. Eine Zwischenabrechnung habe ergeben, dass noch weitere Mittel in Höhe von 400 000 Euro zur Verfügung stehen. Damit können bisher zurückgestellte Maßnahmen, wie etwa der Flecksteinweg, noch angemeldet werden.