Während die DRK-Helfer von außerhalb die "Patienten" im Auto betreuuen, machen sich Feuerwehrkräfte daran, das Unfallauto mittels eines hydraulischen Spreizers zu öffnen, um die "Verletzten" zu befreien (linkes Bild). Ein Rot-Kreuz-Helfer kümmert sich um die "Verletzten" (Bild rechts). Foto: Störr

Autounfall als Szenario für die Herbstabschlussübung / Kommandant: "Wir sind gut aufgestellt"

Die Gutacher Feuerwehr hat für ihre Herbstabschlussübung einen Autounfall als Szenario ausgewählt. Für die Zuschauer gab es viel zu sehen, die Helfer hatten alle Hände voll zu tun.

Gutach. Angenommen wurde ein Autounfall beim Gasthaus Sonne im Untertal, bei dem sich ein Fahrzeug überschlagen hatte und insgesamt fünf Personen unterschiedlich schwer verletzt wurden. Nachdem die Personen in dem sich überschlagenden Fahrzeug nicht angeschnallt waren, wurde die Rettung besonders anspruchsvoll.

Außerdem wurde das Auslaufen von Betriebsstoffen aus den beiden Fahrzeugen angenommen. Die Einsatzleitung oblag Florian Wöhrle, der etwa 70 Rettungskräfte der Gutacher Feuerwehr und der Werksfeuerwehr Schondelmaier befehligte und jederzeit mit einem Fahrzeugbrand rechnen musste.

Also wurden Riegelstellungen aufgebaut, um angrenzende Wohnhäuser und das Gasthaus vor einem Übergreifen der möglichen Flammen zu schützen. Doch das Hauptaugenmerk lag auf der schonenden Rettung der Verletzten, was sich zeitaufwendig und arbeitsintensiv gestaltete. Die drei Verletzten aus dem stehenden Auto waren durch Feuerwehrleute und die elf Helfer des DRK Ortsvereins Hornberg/Gutach relativ rasch erstversorgt und aus dem Fahrzeug gerettet worden. Anschließend wurden sie an den Verbandplatz abseits des Unfallsgebracht gebracht. Einsatzleiter Benjamin Seifritz erklärte den Einsatz im Ernstfall, bei dem in enger Absprache mit einem Notarzt die Reihenfolge der zu Rettenden anhand der Schwere der Verletzung festgelegt werde. "Wichtig ist die schonende Personenrettung und deren Sicherheit", erklärte Seifritz, die Geschwindigkeit dabei zweitrangig.

Für die Feuerwehrleute galt es deshalb zuerst einmal, das umgestürzte Fahrzeug zu stabilisieren und Erschütterungen zu vermeiden. Anschließend wurde mit hydraulischem Gerät ein seitlicher Zugang ermöglicht, die Türen vom Fahrzeug entfernt und schließlich ein rückwärtiger Zugang zum Innenraum geschaffen.

Via Rettungsbrett wurden die beiden Insassen aus dem Fahrzeug gezogen und an den Verbandplatz gebracht. Am Ende zog Florian Wöhrle ein positives Fazit aus der Übung: Die Zusammenarbeit der Hilfskräfte hat sehr gut funktioniert und auch das technische Zusammenspiel mit den neuen Fahrzeugen habe sich bewährt.

"Wir sind sehr gut aufgestellt und haben im Ernstfall mit der neuen Technik eine deutliche Verbesserung", so Wöhrle.

INFO

Zuständigkeitsbereiche

Die Aufgaben der Feuerwehr werden mit den Schlagworten "Retten, Löschen, Bergen, Schützen" zusammengefasst.

Das Retten ist die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen durch Sofortmaßnahmen, die der Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit dienen. Aber auch das Befreien von Menschen und Tieren aus einer Zwangslage durch technische Rettungsmaßnahmen gehören zum Retten.

Das Löschen ist die älteste Aufgabe der Feuerwehr. Dabei werden unterschiedlichste Brände mit Hilfe spezieller Ausrüstung bekämpft. Im Lauf der Zeit ist jedoch die Zahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen. Die Feuerwehr kann das Bergen von Sachgütern, toten Menschen oder Tieren übernehmen.

Vorbeugende Maßnahmen oder das Schützen beinhalten im Wesentlichen Elemente des vorbeugenden Brandschutzes beispielsweise durch Brandsicherheitswachen bei öffentlichen Veranstaltungen oder Brandschutzerziehung in der Bevölkerung, um auf Gefahren aufmerksam zu machen und richtiges Verhalten in Notsituationen aufzuzeigen.

Aufgrund der zunehmenden Aufgabenvielfalt der Feuerwehren nehmen die technischen Hilfeleistungen immer mehr zu – die Feuerwehr entwickelt sich zur Hilfeleistungsorganisation                         ( eg).