Bei der feierlichen Eröffnung haben sich viele Gäste den Tälersteig erkundet. Foto: Bruder

Erste Wanderer haben neuen Gutacher Tälersteig ausprobiert / Stärkung der Wanderregion Kinzigtal

Gutach - Wer gerne wandert, findet im Kinzigtal einige schöne Strecken. Eine besondere ist jetzt hinzugekommen: der Gutacher Tälersteig. Am Sonntag war die feierliche Eröffnung des Premiumwegs.

"Es war geradezu genial", schwärmt Werner Hillmann vom Schwarzwaldverein. Was ihn so glücklich macht, ist die Eröffnung des Gutacher Tälersteigs am Sonntag. Denn schon vor der offiziellen Eröffnungsfeier hatten gleich 80 Wanderer den neuen Weg ausprobiert. "Wir hatten uns die Westseite vorgenommen", erzählt Hillmann. "Wir sind vom Dorf aus über die Islände in den Vogelbach gewandert." Später sei es noch in den Steinenbach gegangen, rauf aufs Eckle und letztlich wieder hinunter an die Gutach. Genossen hätten es die 80 Wanderer auf jeden Fall.

Mit so vielen hatte Hillmann wohl gar nicht gerechnet. Mitglieder vieler Ortsgruppen des Schwarzwaldvereins aus dem ganzen Kinzigtal seien dabei gewesen, sagt er. Außerdem hätten sich noch ein paar Wanderer eingefunden, die aus dem Radio von der Eröffnung gehört hatten.

Hillmann ist also zufrieden. Und dafür gäbe es auch jede Menge Gründe, betont er. Wie der Grillplatz am Vogelbach zum Beispiel, ein Höhepunkt auf dem neuen Wanderweg. Er sei ein "idealer Platz für junge Familien". Gerade Kinder fänden außerdem das Insektenhotel super.

Der Genießerpfad ist 14 Kilometer lang, doch wem das zu viel ist, dürfe getrost nach sieben Kilometern eine Pause einlegen. Da sei es doch optimal, dass man nach der Hälfte des Weges wieder im Ortskern ist und sich in einem Gasthaus stärken kann. Das meint Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert. Ihm selbst gefalle der neue Weg bestens: "Es gibt wunderbare Aussichtspunkte", freut er sich. Als Hillmann mit der Idee eines Tälersteigs zu ihm kam, sei er sofort Feuer und Flamme gewesen. "Klar stieß das bei uns auf offene Ohren", betont er. In Gutach zöge man ja den "sanften Tourismus" vor: Wanderung statt Motorradsport.

Da es sich beim Tälersteig um einen Premiumweg handelt, komme noch eine Besonderheit hinzu: In Baden-Württemberg gibt es bislang erst 38 Wanderwege mit dem Wandersiegel – "Es ist doch toll, wenn Gutach hier zu den Top 40 gehört", frohlockt Eckert.

Premiumweg ist ein wichtiges Stichwort: "Was sind die Grundlagen für einen Premiumweg? Und ist ein Wandererlebnis überhaupt messbar?", fragt Hillmann, der den Tälersteig geplant hat. 34 Kriterien mussten erfüllt werden. Dazu gehörte beispielsweise, dass der Wanderweg in beiden Richtungen markiert ist. Nach einer vorläufigen Beurteilung spreche nichts gegen eine positive Bewertung, freut sich Hillmann.

Ein echter Hingucker ist nicht nur die Aussicht. Am Eingang des Tälersteigs werden zwei Holzstelen aufgestellt, erzählt Förster Frank Werstein. In seiner kleinen Hobbyschreinerei habe der Hausacher Franz Schmid die Stelen entworfen. Hilfe bekam er von Sebastian Schwarz, einem Schüler der Carl-Sandhaas-Schule. Auf das Ergebnis könne man sich freuen, sagt Werstein. Die beiden leisteten gute Arbeit.

Ohne viele Helfer hätte es mit dem Tälersteig nicht geklappt, ist sich Eckert sicher. Dank Planer Werner Hillmann und Werner Blum, dem Vorsitzenden des Gutacher Schwarzwaldvereins, den Eigentümern und Waldbesitzern und der Tourist-Info sei aber alles gutgegangen.