Der Vorsitzende der Liberalen, Hans-Jürgen Schneider, über den Wiedereinzug seiner Partei in den Bundestag.
Gutach - Die FDP hat es nach vier Jahren der Abstinenz mit 10,7 Prozent der Wählerstimmen wieder in den Bundestag geschafft. Das freut Hans-Jürgen Schneider, den Vorsitzenden der FDP Gutach.
Vor vier Jahren, als die FDP aus dem Bundestag abgewählt wurde, war die Stimmung nicht sonderlich gedrückt bei Schneider. "Das waren andere Verhältnisse, da hat es um die Partei schlecht ausgesehen", sagte er am Montag im Gespräch mit dem SchwaBo.
Die Partei hat laut Schneider nun Zeit gehabt, sich neu aufzustellen und sich wieder ein Profil zu geben: "Inzwischen haben wir mit Christian Lindner wieder an Boden gewinnen können."
Natürlich freut er sich über das Wahlergebnis vom Sonntag, aber jetzt in Euphorie zu verfallen, sei falsch: "Wichtig ist, dass die Bodenhaftung bleibt, denn jetzt beginnt erst die richtige Arbeit für die FDP." Zufrieden ist Schneider nach eigenen Angaben über das zweistellig Abscheiden der Partei im Bund: "10,7 Prozent ist ordentlich, und in Gutach konnten wir 15,2 Prozent der Stimmen holen."
Eine Regierungsbeteiligung der FDP zum jetzigen Zeitpunkt zusammen sieht Schneider nicht unbedingt als wünschenswert an. Lieber wäre dem FDP-Ortsvereinsvorsitzenden, dass sich die Partei bundespolitisch in der kommenden Legislaturperiode in der Opposition noch mehr profilieren könnte.
"Aber in der derzeit möglichen Konstellation Schwarz-Gelb-Grün sollten unbedingt Kompromisse geschlossen werden, denn eine Alternative gibt es nicht und jetzt wieder Neuwahlen wären für Deutschland schlichtweg eine Katastrophe", betont Schneider. Nicht glücklich zeigt er sich über das zweistellige Abschneiden der AfD: "Gerade deshalb müssen Schwarz, Gelb und Grün schauen, dass sie zu vernünftigen Kompromissen finden, die dann eine Regierungsbildung möglich macht. "
"Ansonsten bin ich vollauf zufrieden", so Schneider. Allerdings müsse die Zufriedenheit jetzt auch in tatkräftige und gute Arbeit umgesetzt werden.
