Das Team des Gutacher Kindergartens mit seiner Leiterin Elisabeth Pasternack (links). Foto: Jehle

Evangelischer Kindergarten feiert zehnjähriges Bestehen / Leiterin Elisabeth Pasternack zieht Bilanz

Mit einem vielfältigen Programm aus Musik, Workshops und Kulinarischem feiert der Evangelische Kindergarten "Unterm Regenbogen" heute, Samstag, und morgen, Sonntag, sein zehnjähriges Bestehen. Anlass für Leiterin Elisabeth Pasternack, eine kleine Bilanz zu ziehen.

Gutach. Seit zehn Jahren knüpfen Kinder in der Gutacher Kita Freundschaften, tragen Konflikte miteinander aus, beten, lachen und weinen und gehen ein Stück ihres jungen Lebens gemeinsam.

Die Einrichtung ist ein Ort der Begegnung, in dem aktuell 80 Jungen und Mädchen den nötigen Raum, Zeit und die aktive Begleitung finden, die sie für ihre Entfaltung brauchen. Für das motivierte Team, das aus zwölf Erzieherinnen, zwei Praktikantinnen und einer "Bufdi" (Bundes- und Freiwilligendienstlerin) sowie einer Küchenhilfe besteht, dreht sich alles um das Wohl der Kinder.

"Es hat sich vieles verändert in den Jahren seit unserem Einzug", erzählt Elisabeth Pasternack. So wurde schon zwei Jahre später eine Kleinkindgruppe für zwölf Kinder eingerichtet. Seit 2012 besuchen Kinder ab einem Jahr den Kindergarten und Ganztagsplätze wurden zum Standard. Der Auftrag indes, dem Wohle der Schutzbefohlenen zu dienen, ist gleich geblieben. Die pädagogischen Fachkräfte sind sich ihrer Vorbildrolle bewusst, sehen sich aber auch laut ihrem Leitbild selbst als Lernende. Der christliche Glaube wird im Alltag gelebt und die kirchlichen Feste werden in dem Kindergarten gefeiert. Im Tagesablauf treffen die ersten Kinder, die für verlängerte Öffnungszeiten angemeldet sind, schon um 7.30 Uhr ein und gehen eine halbe Stunde später in ihre Stammgruppen. Nach dem Morgenkreis warten gruppenübergreifendes Freispiel und unterschiedliche Angebote auf die Knirpse. Wird es das Theater- Bau- oder Künstlerzimmer sein? Oder doch lieber das Kindergarten-Museum? Bei schönem Wetter lockt die naturnahe Außenanlage mit unter anderem Tipi, Sandkasten und Naschgarten nach draußen. Manchmal geht es auch zum Bauwagen am Wald.

"Eine Bereicherung sind unsere Vorleserinnen und die Kindergarten-Oma, die regelmäßig einmal in der Woche zu uns kommen", meint Pasternack.

Die "Großen" können sich als "Mathe-Kings und Mathe-Queens" erproben oder im Sinne des "Sprachbades" (immersive Methode) im eigenen Tempo französisch lernen. Der Kindergarten kooperiert eng mit der Hasemann-Schule in Gutach und sieht sich gut vernetzt im Gemeinwesen des Dorfs.

Für die Zukunft wünscht sich Pasternack, dass Familien von Gesellschaft und Politik mehr Rückendeckung erfahren: "Anforderungen und Aufgaben von Familien steigen und es ist eine große Herausforderung, berufliches zu managen und den Kindern ein geborgenes Familienleben zu geben." Da bedürfe es grundsätzlicher Unterstützung.

In dem Zusammenhang sieht die Erzieherin derzeitige Grundschulschließungen und die Aufgabe von Hebammenpraxen kritisch.

Nach ihrer Einschätzung der weiteren Entwicklung des Kindergartens gefragt, vermutet Elisabeth Pasternack eine nochmalige Ausweitung von familienunterstützenden Angeboten in Form vermehrter zusätzlicher flexibler Öffnungszeiten.