Gutachs Bürgerstiftung ist beschlossene Sache. Foto: Kleinberger

Mittlerweile ist genügend Kapital angesammelt. Stiftung könnte noch dieses Jahr anerkannt werden.

Gutach - Gutachs Bürgerstiftung ist beschlossene Sache. Bei einer Sitzung am vergangenen Dienstag stellte Bürgermeister Siegfried Eckert Kuratorium und Vorstandsteam vor.

"Für mich ist heute schon Weihnachten", freute Bürgermeister Eckert sich eingangs der Sitzung. Denn nach mehr als zwei Jahren intensiver Planung konnte er nun Erfreuliches vermelden: Die Bürgerstiftung Gutach hat genügend Kapital angesammelt, um vom Regierungspräsidium (RP) als solche anerkannt zu werden. 100 000 Euro Einlage fordert das RP, mit Stand von Dienstag verfügte die Bürgerstiftung über rund 122 000 Euro Kapital.

"Ohne zwei Großstifter, die uns über diese große Hürde gehievt haben, hätten wir das nicht geschafft", erklärte Eckert. Zudem freute er sich über die hohe Spendenbereitschaft Gutachs. "Das ist ein großartiger Betrag. Wir sind nun mal keine Stadt."

"Das hier ist Einsatz von den Bürgern für die Bürger", erklärte Eckert. Die Bürgerstiftung soll das Gemeinwohl der in der Gemeinde Gutach lebenden Personen fördern. So steht es in der Stiftungssatzung. Auf Nachfrage des SchwaBo erklärte Eckert, darunter fielen unter anderem Bereiche wie Kunst, Kultur, Heimatkunde und -pflege, traditionelles Brauchtum, Bildung und Erziehung, Denkmalschutz und -pflege, Sportvereine, die Unterstützung mildtätiger Zwecke, hilfsbedürftiger Personen oder von den Menschen in Notlagen.

Wichtig ist allerdings: Die Stiftung ist von der Kommune getrennt. Für gemeindeeigene Projekte kann auf das Geld nicht zugegriffen werden.

Konkrete Ideen zur Förderung gibt es derzeit noch nicht. "Wir beginnen jetzt erst mit der Arbeit", sagte Eckert. Über die Förderung konkreter Projekte werden jeweils Kuratorium und Vorstand entscheiden.

Das RP habe ihm am Donnerstag signalisiert, dass eine Anerkennung der Stiftung noch in diesem Jahr durchaus möglich sei, erklärte Eckert.

Die Stiftung unterscheidet zudem zwischen Kapital und Spenden. Das Kapital von rund 122 000 Euro bildet den "Grundstock" der Stiftung. Dieses verbleibt auf dem Konto, die jeweiligen Zinserträge können für Förderprojekte ausgegeben werden. Spenden dagegen können komplett aufgewendet werden. Und auch in diesem Bereich hat es die erste Bewegung gegeben: Eine Spende von 5000 Euro hat die Stiftung bereits erhalten, diese würde also direkt für Förderungen bereitstehen.

"Wir haben hier ein tolles Team zusammenbekommen", erklärte der Vorsitzende der Stiftung, Jochen Schondelmaier: "Hier ist alles versammelt, was man für eine Bürgerstiftung braucht." Schondelmaier erklärte, er freue sich auf die Aufgabe und er habe sie gern übernommen: "Denn Stiftungsarbeit ist mit dem Herzen denken."

Der Vorstand der Bürgerstiftung besteht aus einer Dreierspitze: Jochen Schöndelmaier (erster Vorsitzender), Rolf Schöndelmaier (zweiter Vorsitzender) und Hermann Blum.

Den Vorsitz des Kuratoriums hat Bürgermeister Eckert inne, seine Stellvertreterin ist Christa Eichling. Zum Kuratorium gehören außerdem Martin Heinzmann (Volksbank Offenburg-Kinzigtal), Thomas Albrecht, Hans-Jürgen Brüstle (Sparkasse Haslach), Florian Künstle (Steuerberater), Ingrid Schneider, Magdalena Dickreiter, Anne Neumeister und Ursula Winkler-Schepers.

Bei der nächsten Sitzung von Vorstand und Kuratorium, die im Januar stattfindet, wird es um mögliche Anlagestrategien und die Öffentlichkeitsarbeit gehen.