Trotz Bestechungsversuchen verliert der Gutacher Burgis Eckert Amt und Schlüssel

Kann man Hexen eigentlich trauen? Diese Frage hat sich auch Gutachs Bürgermeister "Burgis" Siegfried Eckert vor allem in dieser Woche immer wieder gestellt. Seit gestern weiß er die Antwort: "Kann man nicht."

Egal, ob sie nun Bühlersteinerhexen oder Schänzle-Hexen heißen. Eckert, der am Donnerstag noch per Videobotschaft nach Hornberg griff, steht, nur einen Tag nach seinem Amtskollegen, nun selbst vor dem Rauswurf aus seinem Rathaus.

Dabei hatte er doch alles so schlau eingefädelt, um den Rathaussturm unbeschadet zu überstehen. Glaubte er zumindest. Als nun gestern die Bühlersteiner und die Schänzlehexen vor seinem Amtssitz anrücken und Eckert auffordern, Macht und Rathausschlüssel abzugeben, regiert dieser überraschend gelassen. Schnell lässt der noch amtierende Burgis dann auch die Katze aus dem Sack.

"Ein schöner Scheck für eure Arbeit beim Kinderumzug ist der Lohn für euch", versucht er erst einmal die Bühlersteiner Hexen auf seine Seite zu bekommen. Diese reagieren, wie Eckert es gehofft hat. "Das ist kein Deal, ich sag es ganz offen, doch mit dem Scheck hast du ins Schwarze getroffen", gibt Oberhexe David Farias Mouco bekannt. Die Hexen stellen aber sehr schnell klar, dass das Rathaus trotzdem in ihre Hände fallen wird. Burgis Eckert, schon eine Spur blasser geworden, versucht es jetzt mit den Schänzle Hexen. "Da hab ich schon vor Tagen um Hilfe gebeten, und es gibt keine Spirenzle, sie unterstützen mich", freut sich Burgis Eckert. Oberhexe Oliver Hellmig bestätigt den Bund, der mit geplanten neuen gläsernen Außenaufzug zusammenhängt: "Wir Schänzle dürfen dann, ohne zu spare, an de Fasnet immer mit dem Aufzug fahre". Das "Dreifache Hoch auf meine Verteidigungshexen" von Burgis Eckert ist dann allerdings voreilig gewesen. Denn Hexen sind und bleiben Hexen.

Und die Bühlersteiner formulieren den Schicksalssatz: "Drum schließen wir nun einen Hexenpakt, das wäre für den Burgis der letzte Akt". Über das nun folgende Szenario will der Berichterstatter lieber den Mantel der Barmherzigkeit werfen und dem Leser die Einzelheiten ersparen. Fakt ist: Auch die Rathausgeister hat es erwischt. Sie haben sich inzwischen umorientiert und gehen beruflich neue Wege.

Erstaunlicherweise sahen die dabei gar nicht mal so traurig aus. Dass allerdings kaum einer von Eckerts Gemeinderats zur Verteidigung des Rathauses gekommen ist, spricht Bände. Und der abgesetzte Burgis wird sich in Zukunft sicherlich mehr als dreimal überlegen, mit wem er paktiert. Eckhard Gräff