Den ersten Schlag führt Landrat Frank Scherer (links) an der neuen Anlage aus. Foto: Gräff

Aventure-Golfplatz ist gestern eröffnet worden / Betreiberfamilie investiert 350 000 Euro

Das war sportlich: In nur sieben Wochen ist der neue Aventure-Golfplatz in Gutach gebaut worden. Gestern Nachmittag war Eröffnung und die Anspannung der vergangenen Wochen bei den Beteiligten wich erlöstem Aufatmen.

Gutach. So ganz fertig sieht es gestern noch nicht aus. Um 14 Uhr lärmt die Rüttelmaschine und plättet den Boden rund um den Eisenbahnwaggon. Ein Elektriker legt letzte Hand am Innenleben des Stromverteilerkastens an.

Überall wird noch gekehrt, gewischt und Arbeitsgerät aufgeräumt. Dann, um 14.20 Uhr, treffen die beiden Bollenhutträgerinnen ein, kurze Zeit später erscheint Gutachs Bürgermeister Siegfried Eckert – passend gekleidet mit weißer Polokappe. Spätestens da sind die Arbeiter verschwunden, und die ersten Gäste werfen schon mal einen Blick auf die neue Adventure-Golfanlage.

Der Ortenauer Landrat Frank Scherer freut sich, die neue Anlage einweihen zu können. "Al Shepard ging 1971 als erster Golfspieler auf dem Mond in die Geschichtsbücher ein", beginnt er seine launig gehaltene Rede. "Ich schreibe heute sicher nicht Weltgeschichte, aber immerhin ein Stück Gutacher Geschichte", fügt er schmunzelnd hinzu.

Es gibt demnach vier große Attraktionen in der Bollenhutgemeinde: Neben dem Freilichtmuseum, der Rodelbahn und dem Barfußpark mit allen Sinnen ist es nun der Adventure-Golfplatz. "16 naturähnliche und zwei natürliche Bahnen sind ein weiteres attraktives Angebot für die Tagestouristen und Feriengäste", sagte Scherer.

Die "Anlage mit einem sehr gelungenen Ensemble" passt laut Scherer genau die Schwerpunktbereiche des Schwarzwald-Tourismus. Geboten wird neben dem Adventure-Golf nämlich auch Fußballbillard, Golfcricket und zur Erholung der Biergarten "Am Gleis 1". "Gutach ist die Perle der Ortenau, die ab heute noch etwas mehr glänzt", sagt der Landrat und zeigt sich froh, dass es "Unternehmerfamilien gibt, die das möglich machen".

Die Unternehmerfamilie Wöhrle – dies sind Helmut und Renate sowie Carsten und Ulrike Wöhrle – direkt angesprochen, betont er: "Sie treffen nicht nur ins Loch, sondern ins Schwarze."

Beeindruckt zeigt sich auch Bürgermeister Siegfried Eckert, der die Anlage als "moderne Version des Freizeitsports Golf" bezeichnet. Sein Dank ging an die gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Behörden, vor allem aber auch an die Grundstückseigentümer und Nachbarn.

Carsten Wöhrle, Geschäftsführer der Adventure-Golfanlage, präzisiert. "Danke für die Geduld und das Verständnis der Nachbarn, sie mussten den Baulärm noch bis spätabends ertragen", sagt er.

Sieben Wochen, das war laut Wöhrle eine sehr sportliche Aufgabe. Ohne alle am Bau beteiligten Planern, Firmen und Helfern wäre das nicht zu schaffen gewesen. Auch die Investition beeindruckt: Rund 350 000 Euro hat die Anlage gekostet.

"Es hat zwar nicht die Kostenexplosion wie beim Berliner Flughafen gegeben, aber ausgegangen sind wir bei Planungsbeginn von 250 000 Euro", sagt Wöhrle.

Insgesamt 2500 Tonnen Material wie Steine, Kies und andere Materialien sind verarbeitet worden. Blickfang schon von der Straße aus ist der rot-beige Eisenbahnwaggon, der als kleiner Imbiss eingerichtet ist. "Sogar eine Klimaanlage haben wir einbauen lassen", sagt Wöhrle.

Dann eröffnet Landrat Frank Scherer die Anlage offiziell. "Ich muss noch etwas üben", sagt er nach den ersten Schlägen schmunzelnd.