Neuanfang auf der Höhe: Der "Kohlerwald-Kiosk" hält touristische Angebote vor (links). Einen närrischen Bürgerbus bekommt Gütenbach. Sechs Damen stehen als Personal zur Verfügung (rechtes Bild). Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Rosenmontagsumzug bietet viele pfiffige Ideen – So soll Gütenbach ein Krankenhaus bekommen

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Bei idealem Wetter zog der Rosenmontags-Umzug durch den Ort.

Das Motto "Hit isch de Daag, wo jeder spinnt, wa ma in Giedebach no bruche kinnt", wurde genutzt, um innovative Einrichtungen in das Dorf zu bringen. Neben Süßigkeiten, Herzhaftem und Getränken wurden auch Tattoos und närrische Sprüche an die Kundschaft gebracht. Moderiert wurde der Umzug durch Michaela und Jörg Scherzinger.

"Shanty" und "Luna" strählten und priesen vor allem ihr Esotherik-Center an. Die Hippie-Relikte wollten, dass Furtwanger auf den Mond geschossen werden und konnten auch Bürgermeister Rolf Breisacher und dessen Frau esotherisch inspirieren.

Viele Schaulustige säumten besonders beim Rathaus die Straßen. Viele Ideen brachten die Narren zur Aufwertung des Ortes ein. Mit dabei war auch das Dorfkino, das den Streifen "Schlümpfe" bot. Da wurde auch Werbung für "GüDö" (Gütenbacher Dönerbude) gemacht, genau wie für den neuen Dorfladen, den einige Damen mit breit gefächertem Angebot "getragen" haben. Schon die Musikkapelle mit Dirigent Andreas Rösch zeigte, wie man gastronomisch attraktiv sein könnte, und für Einheimische und Touristen dürfte auch der neue "Kohlerwald-Kiosk" interessant sein. Ferner gab es Interessenten bei der "Saloon"-Eröffnung, und um Fremde anzulocken muss ein "Touri-Express" her, bei dem "Finet" Zugbegleiter spielt.

Für weitere mobile Unterstützung sorgten fünf närrische Damen mit ihrem "Bürgerbus", und gar von Gütenbach in den Orbit will der Peng-Club mit seinem "Atlantis-Space-Shuttle". Ob die Rückkehr des Hirn geschwängerten, dampfenden Flugkörpers garantiert wird, war fraglich. Auf jeden Fall gab es ein "One Way Ticket" mit VIP-Plätzen für Schwiegermütter, Nachbarn und Chefs.

Was nach Gütenbach her muss, ist ein Krankenhaus. Da kann man gleich in der "Klinik zur humpelnden Dohle" von hübschen Balletteusen ambulant eine Herzoperation erhalten. Erste Gäste kündigten sich bereits mit einer Gruppe Scheichs an – ob sie die Klinik finanzieren, war nicht zu erfahren. Dafür waren zwei Wanderer unterwegs, die den Schwarzwald-Naturführer Richie suchten, denn mit dem Gütenbacher Burgi komme man nicht ans Ziel.

Dass man zu seiner Destination kommt, dafür sorgte Jockelefrau Leonore Robold, die schon einen Boarding Pass präsentieren konnte. Sie empfahl sich mit ihrem Reisebüro "Hauptsach’ Furt" – Telefon 23 81 22 50 11. Nach dem gelungenen Umzug ging es zur Festhalle. Aber auch andere Hocks luden ein, wie die "Fisherman’s Stube", "Fuggies Bar" oder das "Dorfcafé".