Das ist der Zankapfel zwischen Bürgern, Verwaltung und Gemeinderat: der Anbau des King-Gebäudes. Die Installierung eine Feuerwehrgerätehauses ist jetzt endgültig vom Tisch. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: King-Gebäude beherrscht Sitzung / Anbau soll abgerissen werden

Eine umfangreiche Tagesordnung hatte der Gütenbacher Gemeinderat abzuarbeiten.

Gütenbach. Das Thema King-Anbau und den dazu von Bürgern unter Führung von Hans-Peter Schlegel eingebrachten Vorschlag, ein neues Feuerwehrgerätehaus darin zu installieren, beherrschte den Dienstagabend. Man verbiss sich ins Thema und driftete emotional davon ab. Vielmehr geriet die Diskussion zu Positionsstatements, welche Vor- und Nachteile der Standort Festplatz habe.

Erhaltenswerte oder denkmalgeschützte Substanz ist nicht vorhanden

Ausführlich hatte sich die Verwaltung mit der Situation des King-Gebäudes auseinander gesetzt. Anhand einer Präsentation erläuterte Hauptamtsleiterin Lisa Wolber die einzelnen Etagen und den Bauzustand. Schon die Raumhöhe würde mit geforderten fünf Metern für ein Feuerwehrhaus nicht reichen. Gipsdecken mit Stroheinlagen sind nicht brandsicher, alte Elektroleitungen müssten demontiert werden, Wassereintritt ist deutlich erkennbar, das Flachdach müsste total saniert werden, Heizung, Leitungen, Fenster und Türen müssten ausgetauscht werden. Erhaltenswerte oder denkmalgeschützte Substanz ist nicht vorhanden.

Trotz der anschaulichen Darstellung geriet die Diskussion in Richtung neues Feuerwehrgerätehaus. Um zu sparen, forderte Sebastian Weiß, nur drei Fahrzeugboxen einzuplanen, obwohl Kommandant Jürgen Schonhardt bescheinigte, dass die Wehr drei eigene Fahrzeuge hat und der Landkreis einen Schlauchwagen stellt. Hans-Helmut Fahle meinte, dass "am falschen Ende gespart" werde.

Die Investitionen seien Generationenumfassend und "für Übermorgen" nötig. Der Bürger Hans-Peter Schlegel kam zu Wort, brachte den Festplatz ins Gespräch und verlangte eine genaue Prüfung möglicher Standorte.

Rat Jörg Markon gab in puncto Festplatz und Austragen von Großveranstaltungen zu bedenken, dass der Gemeinderat keine zukunftsträchtige Entscheidung fällen könne, wie Feste in welchem Umfang gestaltet werden. Hans-Helmut Fahle konterte, dass den Vereinen garantiert werden könne, die Infrastruktur eines neuen Feuerwehrhauses zu garantieren. Die Reduzierung des Themas auf Vereine fand Rätin Rafaela Riesle nicht gut. Jürgen Schonhardt meinte, dass die Vereine nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten, sondern deren Zusammenhalt gefördert gehöre, denn der Ort lebe von den Vereinen. Bürgermeister Rolf Breisacher beschwor gar den Geist der Gemeinsamkeit, der gerade am Christkindlmarkt sichtbar wurde.

Sachbezogen wurde entschieden, dass der Vorschlag von Hans-Peter Schlegel zur Nutzung des King-Anbaus zur Kenntnis genommen werde, ein Umbau wegen Baumängeln aber nicht infrage käme. Der Bau soll der Spitzhacke zum Opfer fallen.