Der angeschlagene Maschinenbauer Rena mit Sitz in Gütenbach scheint gerettet zu sein. Ein Investor aus der Schweiz will das Unternehmen kaufen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Alle Mitarbeiter sollen übernommen werden / Kartellamt muss dem Vorhaben noch zustimmen

Von Jürgen Liebau

Gütenbach. Der insolvente Maschinenbauer Rena GmbH scheint gerettet zu sein. Wie das Unternehmen gestern Abend mitteilte, soll es an die schweizerische Beteiligungsgesellschaft Capvis verkauft werden.

"Der Verkauf sieht die Übertragung sämtlicher betriebsnotwendiger Vermögenswerte, der bestehenden Aufträge und die Übernahme aller Rena-Mitarbeiter vor" so Rena-Sprecherin Michaela Schätzle gegenüber unserer Zeitung. "Die Übertragung soll – nach dem Eintritt bestimmter aufschiebender Bedingungen (insbesondere der Kartellfreigabe) – innerhalb der nächsten Wochen erfolgen."

Zuvor hatten Eigenverwaltung, Sachwalter und Gläubigerausschuss "nach genauer Prüfung und reichlicher Abwägung der unterschiedlichen Angebote" gemeinsam entschieden, unter mehreren Angeboten den Geschäftsbetrieb der Rena an die Schweizer zu verkaufen.

Rena: "Capvis ist ein starker Partner"

"Im Ergebnis lagen mehrere Angebote vor, unter denen insbesondere auch der aus dem Kreis der Anleihegläubiger vorgelegte Entwurf eines Insolvenzplans auf viel Interesse gestoßen ist; er hat sich letztlich jedoch nicht durchsetzen können", so die Rena-Sprecherin.

Capvis, die ihren Sitz in Zürich hat, gilt nach eigenen Angaben als die führende Beteiligungsgesellschaft in der Schweiz und eine der führenden Beteiligungsgesellschaften im deutschsprachigen Europa. Capvis erwirbt gut positionierte, mittelgroße Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz, in Deutschland oder Österreich. Dies geschieht vornehmlich durch Mehrheitsübernahmen im Rahmen von Nachfolgeregelungen oder bei Konzernabspaltungen.

Seit 1990 habe Capvis 47 Transaktionen im Gesamtvolumen von mehr als fünf Milliarden Euro durchgeführt. Das erklärte Ziel von Capvis ist es, "in attraktive Firmen zu investieren, zusammen mit dem Management zusätzliches unternehmerisches Potenzial freizusetzen und die Unternehmen strategisch und operativ weiterzuentwickeln und dabei gute Unternehmensgeschichten zu schreiben".

Das dem so sein wird, darauf hofft auch die Rena. Dazu Sprecherin Michaela Schätzle: "Mit Capvis konnte für die Rena ein starker Partner gefunden werden, der dem Unternehmen bei der aktuell guten Auftragslage eine stabile finanzielle Basis für die zukünftige Entwicklung bietet und der, mit der Erfahrung von mehr als zwei Jahrzehnten im deutschsprachigen Mittelstand, einen umfangreichen Erfahrungsschatz in der Weiterentwicklung mittelständischer Unternehmen vorweisen kann."