Jürgen Gutekunst erklärt weitere Entwicklung nach Insolvenz der Tochterfirma

Gütenbach. Wie geht es bei der Rena-Gruppe nach dem Insolvenzantrag für die Tochterfirma SH+E GmbH (Grafenhausen/Kreis Waldshut) weiter? Eine separate Sanierung dieser Firma mit ihren Geschäftsführern Jürgen Gutekunst und Eckhard Rau über ein Verfahren sei angestrebt hatte Rena mitgeteilt (wir berichteten).

Die Rena-Gruppe wolle die Restrukturierung weiter voran treiben, teilt das Gütenbacher Unternehmen weiter mit. Denn: Die Gruppe werde sich künftig wieder auf ihre traditionellen Stärken fokussieren, das Angebot von Hightech Maschinen für die Anwendungsbereiche Erneuerbare Energien/Solar, Medizintechnik/Pharma sowie für die Leiterplatten- und Halbleiterindustrie. In diesem Kerngeschäft habe Rena in den vergangenen fünf Monaten eine Verdoppelung des Auftragseingangs gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum verzeichnet. Entsprechend stark habe sich auch die Auslastung der Kapazitäten verbessert. "Aktuell beträgt der Auftragsbestand in diesen Bereichen rund 100 Millionen Euro", heißt es weiter.

Anzeichen einer Belebung auf Solarmarkt

Darüber hinaus gebe es weitere Anzeichen einer Belebung im Solarmarkt sowie neue Geschäftsanbahnungen in den Anwendungsfeldern Medizintechnik und Halbleiterproduktion. "Der übereinstimmenden Expertenmeinung zufolge wird der Solarmarkt in 2014 und 2015 kräftig anziehen", sieht Rena positive Anzeichen. Damit verbesserten sich die Geschäftsperspektiven für die Gruppe in ihrem Kerngeschäft tendenziell weiter. "Wir haben im Kernbereich Maschinenbau die Durststrecke, die vor allem durch den Einbruch im Solar-Markt gekennzeichnet war, überwunden. Gleichzeitig müssen wir aber den Mittelabfluss in defizitären Teilbereichen des Anlagenbaus stoppen und die Mittelverwendung auf den Maschinenbau konzentrieren", erklärte Geschäftsführer Jürgen Gutekunst. Und: "Deshalb ist nach Überzeugung der Geschäftsführung eine weitere Finanzierung der nach jüngsten Analysen mit höheren Risiken behafteten Projekte des Anlagenbaus bei den Tochtergesellschaften der SH+E Gruppe nicht mehr darstellbar", begründete, er den Schritt hin zum Insolvenzverfahren.

Der Antrag des Verfahrens schließe die Tochtergesellschaften Stulz-Planaqua GmbH, Hager + Elsässer GmbH, Stulz GTA GmbH, H+E Packtec GmbH, H+E Protec GmbH, H+E S-Tec GmbH sowie die LimnoTec Abwasseranlagen GmbH ein. Ziel sei, so auch den Erhalt der Betriebe und möglichst vieler Arbeitsplätze zu gewährleisten, erklärte Gutekunst weiter.

"Wir schaffen unsfinanziellen Spielraum"

"Wir können uns jetzt wieder voll und ganz auf die Zukunftspotenziale in unserem Kerngeschäft konzentrieren. Mit dem Insolvenzantrag für die SH+E haben wir den Mittelabfluss in diese Richtung gestoppt. Wir schaffen somit finanziellen Spielraum für die Rena", betonte der Geschäftsführer weiter. Und: "Auch erleichtert uns das die Gespräche mit unseren Finanzpartnern über die langfristige Finanzierung der Rena. Nach Überzeugung der Geschäftsführung ist dieser Schritt derzeit die beste Option, um die eingeleitete Restrukturierung im Interesse von Gläubigern, Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern erfolgreich abzuschließen und so den Fortbestand zu sichern", erklärt Jürgen Gutekunst.

Die Gespräche mit den Finanzpartnern würden auf Grundlage dieser Fokussierung auf das Kerngeschäft fortgesetzt. Die Geschäftsführung der Rena GmbH sei zuversichtlich, diese Gespräche positiv abschließen zu können und wie bisher den Kapitalmarktverpflichtungen weiterhin nachkommen zu können.