Beinahe spielerisch werden Kinder an bewusste und gesunde Ernährung herangeführt
Von Siegfried Kouba
Gütenbach. Bewusste Kinderernährung (BeKi) wird im Kindergarten St. Katharina verwirklicht. Die BeKi ist eine von der EU unterstützte Initiative, die durch das Land gefördert wird und Kinder in Kindertagesstätten oder Schulen ansprechen soll.
Eines Tages kam ein Anruf aus Stuttgart bei Kindergartenleiterin Daria Hellinger-Kolb an, ob Bereitschaft bestehe mitzumachen. Die Zusage brachte Bewegung. Zur Hälfte (landesweit drei Millionen Euro EU-Mittel) wird die Aktion durch den Staat finanziert, für die andere Hälfte müssen Sponsoren aufkommen. Für die Gütenbacher Aktion konnten die Firmen Kammerer Reifen, Gebr. Faller GmbH, Hanhart Chronographen und Faller Displays gewonnen werden. Bürokratisches läuft über die Gemeindeverwaltung.
Am Donnerstag kam Diplom-Ernährungswissenschaftlerin Barbara Roser als Fachfrau für Kinderernährung aus St. Georgen, um praktisch vor Ort mit den Kindern zusammen zu arbeiten, die Liebe zu Obst und Gemüse zu wecken und für eine Geschmackssensibilisierung zu sorgen. Ein kunterbuntes "Fruchtmikado" entstand. Gurkenscheiben und Karottenstifte wurden zu schönen Arrangements zusammengefügt. Der Clou waren Puddingschalen mit "Obstgesichtern". Mühelos und unkompliziert lernten die Kinder mit den Nahrungsmitteln umzugehen, sie zu waschen, zu schälen, zu schneiden und sie zu dekorieren. Auch, wie man eine Aprikose ohne Messer aufmacht, wurde gelernt. Hübsch gedeckte Tische entstanden und wurden den Firmenvertretern Marketingleiter Stefan Rude (Faller GmbH) und Diplomingenieur Klaus Faller (Displays) präsentiert. Daneben gab es frische Bananen-Milch und eine schmackhafte Früchtebowle.
Die staatlich angestellte Ernährungsberaterin Barbara Roser erläuterte die Ziele. Obst und Gemüse sollen kennen und schätzen gelernt, Geschmacksbildung eingeübt werden. Der Slogan heißt "regional und saisonal". Gesunde Ernährung steht im Vordergrund, denn manche Krankheiten sind auf falsche Ernährung zurückzuführen. Dem wollen die politisch Verantwortlichen entgegensteuern und haben das "Schulfrucht-Programm" aufgelegt. Ein entsprechendes Plakat ziert den Eingang des Kindergartens mit den Namen der Sponsoren. Roser war daher erfreut, dass der Gütenbacher Kindergarten mitmacht und für gesunde, leckere und schmackhafte Kost sorgt. Vorschulkinder übermittelten, was gelernt wurde und dankten den Sponsoren. Nach den Erzieherinnen Daria Hellinger-Kolb und Melanie Ruderer stehen Bananen, Äpfel, Karotten, Gurken und Trauben an der Spitze der beliebtesten Obst- und Gemüsesorten. In der Projektarbeit wurden 20 Obst und sechs Gemüsesorten aufgezählt – von Apfel bis Zwetschgen, von Gurken bis Zucchini.
Vielfalt und Abwechslung sind wichtig, meinte Barbara Roser und oft könnten Nüsse eine pikante Beigabe sein – soweit keine Allergie dagegen vorliege.
