Großartig, lebendig, bunt, originell: Das Damenballett mit Afrika-Choreografie. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Beim Bunten Abend in Gütenbach jagt ein Gag den nächsten / Damenballett glänzt

Von Siegfried Kouba

Der Höhepunkt der Gütenbacher Fasnet war der Bunte Abend der Narrengesellschaft in der voll besetzten Festhalle, noch ehe die närrischen Tage offiziell begonnen haben.

Gütenbach. Keine Heiterkeits-Wünsche blieben offen und die Stars waren wieder einmal die jungen Frauen des Damenballetts unter Leitung von Elke Provazi, die besonders mit der Afrika-Choreografie gefielen.

Als einfallsreicher Pointengeber war zum wiederholten Male Jörg Scherzinger in Aktion und schon die 44. Kampagne erlebte mit vollem Einsatz Albrecht Kienzler. Als "Muri" (Heinz Faller) war er nicht zu schlagen, denn die Verkörperung des "Poschtlers" war hundertprozentig stilecht. Dafür gab es das "Goldene Kläpperle" mit Urkunde und Präsent. Als einsatzbereite Musiker waren Isabella und Albin Kustermann zu hören, die als "Duo Cordial" Schlager, Oldies, Schunkellieder und Tanzmelodien erklingen ließen und zum Einzug den Narrenmarsch spielten.

Nachdem die Narrenoberen mit Garde eingezogen waren und Präsident Florian "Flo" Kienzler die Gäste begrüßte, wurde das Programm in komödiantischen Punkten abgespult. "Das Programm ist zwar kurz, aber lang", meinte eine Närrin. Kai Wursthorn sorgte mit einer Witzeparade für "Zwischenaktunterhaltung". Glänzend waren die "Boas". Sie nahmen mit "Ämen", Wäschesong "Oh Persil Day" Marcus Gruber & Vater auf die Schippe, genau wie die "Bussel-Buebe" vom Schwarzwaldverein. Gelungen der "tiefe Keller" (Andreas Rösch).

Conférencier Kai griff die Flüchtlingsfrage auf und fand Gerhard Disch, der immer noch nicht "Gütebacherisch schwätzt", Rolf Breisacher, der Asyl beantragte und Thomas Wursthorn, der ins Exil ging. "Das Rathaus bleibt" hieß es bei der Crew um Jörg Scherzinger, die den Eifer von Erika Hummel kolportierten und rätselten "Roß, gelbe Uniform, stinkt nach Bier?" Antwort: "de Muri".

Auch "Wella", Bernd Nitz, der Rathauschef und Helga Schartel wurden originell durch den Kakao gezogen. Ein Novum der Fasnet gab es mit dem Kienzler-Nopper-Team: Die Verleihung des "goldenen Kläpperle", das an "Hans Luft in die Luft" (Mario Dold), an Pascal Kapp als Welt-"Cup"-Sieger im Auto-Weitsprung, den Zehn-Holz-Kegler Jürgen Emmler und die "flotten Bienen Daniela und Christina" ging.

Einfälle mit technischem Raffinement ließ das "Männerballett" in Einstudierung von Siegbert Scherzinger sehen und was es beim neuen "Beck" zu kaufen und zu erleben gibt, das war mit einem Sketch und mit Situationskomik zu erleben: "Der Souffleur sitzt auf der falschen Seite" (Flo).

Fallerbrücke als Werbefläche, richtige Christbaumgröße für Calogero, ein verschwundener Bauwagen, Werbung für Anti-Rathaus-Abriss mit blauen Flecken und "Nix zu lache ohne Muri" waren einige der Lachnummern.

Gelungen war der Auftritt mit dem "What"-Sepp (Jörg Scherzinger), der eine Moritat des Narrenrates in Wort und Bild, manchem "Affen", Hydranten-Rolli, Six-Pack-Schmuggel und Nasenbiertrinken inszenierte.

Es verstand sich von selbst: Den Hit landete das Damenballett mit dem Schautanz "Afrika", wozu Michael Rombach das passende Bühnenbild lieferte. Das Publikum tobte.

Viel Dankeschön an alle Akteure gab es und danach luden Bar und Duo Corial zu weiteren gemütlichen Stunden ein.