Die Gütenbacher Festhalle ist in einigen Bereichen nicht mehr zeitgemäß. Das Gebäude muss dringend saniert werden. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

Gütenbacher Rat stimmt über Festhallensanierungskonzept ab / Erste Kostenschätzung bei 3,2 Millionen Euro

Gütenbach. Die Gütenbacher Festhalle wird saniert. Der Gemeinderat wird nach der Sommerpause über das Gesamtkonzept abstimmen.

Seit Jahresfrist ist die Gemeinde in einem Sanierungsprogramm gemeldet, das Finanzmittel für den Umbau der Festhalle bereithält. Bei einem Neubau müsste der Bauhof verlegt oder neu konzipiert werden. In Workshops haben Gemeinderäte, Verwaltung und Planer ein Grobkonzept zur Sanierung erstellt. Dieses wurde von Architekt Helmut Schlegel in der Bürgerversammlung im Juli präsentiert. Nach derzeitigem Stand würde der Küchentrakt an der jetzigen Stelle bleiben. Duschen, Garderoben und WC-Anlagen würden zur Schulstraße hin verlegt, während die Bar im Eingangsbereich Platz fände. Optisch auffällig ist das geplante Steildach. Dieses ist gegenüber einer Flachdachsanierung grundsätzlich teurer, bietet aber Sicherheit gegen eindringendes Wasser von Schnee oder Regen, was derzeit ein Problem darstellt. Als nächstes werden offene Fragen zur Standsicherheit, beispielsweise wegen der Abstützung des Satteldaches, und zur Haustechnik geprüft. Hierzu hat der Gemeinderat Aufträge an Fachplaner erteilt. Helmut Schlegel hat eine detaillierte Kostenberechnung erarbeitet. Erst wenn diese Berechnung vorliegt, kann der Gemeinderat über das Gesamtkonzept beraten und abstimmen. Davon hängt der weitere Zeitplan für Genehmigungsplanung, Ausschreibungen und Bauausführung ab.

Ursprünglich war die Halle als Sporthalle mit Hallenbad konzipiert und in den späten 1960er Jahren erbaut worden und entspricht nicht mehr den energetischen Standards. 1992 folgte eine Umnutzung zur Mehrzweckhalle mit Erweiterung. Nach Schließung des Hallenbades kam im Erd- und Untergeschoss der Bauhof unter. Insbesondere um die Energiekosten zu senken, war 2012 eine Voruntersuchung veranlasst worden.

Die erste Schätzung durch das damalige Architekturbüro ergab für eine Sanierung auf Kosten von 3,2 Millionen Euro. Nach damaliger Auffassung lag man im Bereich eines Neubaus. Der Gemeinderat zog daher im Januar 2014 die "Reißleine", um sich mit der Gesamtsituation neu auseinanderzusetzen.

Die festgestellten Mängel waren auch der Aufsichtsbehörde bekannt. Das Landratsamt forderte daher die Gemeinde auf, umgehende Sofortmaßnahmen – insbesondere mit Blick auf die damals anstehenden Fasnachtsveranstaltungen – vorzunehmen. Es ging etwa um den Einbau von Rauchwarnmeldern oder um die Bestuhlung mit Rücksicht auf die vorhandenen Fluchtwege. Mit der Umsetzung dieser Maßnahmen wurde Architekt Helmut Schlegel beauftragt. Nachdem die drohende Hallenschließung abgewendet werden konnte, stellte sich erneut die Frage nach einer wirtschaftlichen Sanierung der "Allzweckhalle", wie sie bei der Versammlung genannt wurde.