Die Musikkapelle Gütenbach präsentierte den Zuhörern ein anspruchsvolles Kirchenkonzert. Fotos: Hegenauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenkonzert: Von sehnsuchtsvollen Liedern bis zu Suite von Händel / Standing Ovations für Kapelle

Von Carmen Hegenauer

Ein grandioses Konzert gab die Musikkapelle Gütenbach am Samstagabend in der St. Katharina Kirche in Gütenbach. Die Musiker mit ihrem Dirigenten Roland Schuler erhielten viel Applaus von den Zuhörern, und am Ende wurden sie sogar mit Standing Ovations verabschiedet.

Gütenbach. Die musikalischen Darbietungen der Kapelle kamen bei den Zuhörern in der Kirche gut an. Auch Pfarrer Paul Demmelmair als Hausherr weilte unter den Zuhörern. Schade war, dass die Kirche nicht voll war, es gab noch einige freie Plätze. "Wir sind mit der Zuschauerzahl zufrieden, hätten uns aber gefreut, wenn es noch mehr gewesen wären", stellte die Vorsitzende Gabriele Scherzinger fest. An diesem Abend seien viele andere Veranstaltungen, lautete ihre Erklärung.

Die Blechbläsergruppe eröffnete das Kirchenkonzert von der Empore aus mit dem feierlichen Stück "Allegro Maestoso", dem vierten Satz aus Händels Meisterwerk der Wassermusik Suite. In der eleganten Ouvertüre "Il Postiglione d’Amore" (Der Liebesbote), einer Liebesgeschichte im Stile von Rossini, wurden die sehnsuchtsvollen und ungeduldigen Melodien, vor allem mit der Querflöte von Jasmin Dorer verdeutlicht. Trompeten und Hörner kündeten den reitenden Boten an, der rasch herbei eilte. Die Glocken von der Kathedrale Notre Dame von Amiens waren beim Stück "Three Famous Cathedrals" auch in Gütenbach gut zu hören. Majestätisch, grandios und überwältigend wurde diese Kathedrale in Frankreich beschrieben, und genau so wurde das Stück auch vorgetragen.

Das ruhige aber bestimmende Dirigat von Roland Schuler zeigte die Harmonie zwischen ihm und den Musikern. Typisches Gänsehautgefühl bekamen die Zuhörer bei der bekannten Ballade "You raise me up", die von Solistin Katrin Rombach singend begleitet wurde. Ihre liebliche aber kräftige Stimme übertönte das Orchester und sorgte für begeisterten Applaus. In der Fantasie "Mountain Panorama" wurden die Zuhörer auf eine rasante Fahrt in einem Hochgebirgsexpress durch die herrliche Alpenlandschaft mitgenommen. Gewaltige Bergmassive, gefahrvolle Abgründe und Schluchten und gemütliche Berghütten konnte man sich prima vorstellen. Die idyllischen Bergwiesen wurden von den Klarinetten und Querflöten liebevoll dargestellt. Die romantische Seite der Alpen hörte man im Titel "Yellow Mountains" von Jacob de Haan, "Kilkenny Rhapsodie" beschreibt schwung- und stimmungsvoll die Menschen, Landschaften und Tänze Irlands. Rasantes Tempo und viele rhythmische Wechsel gaben alles, was eine Rhapsodie verspricht.

Ein Höhepunkt des Konzerts war der "Hallelujah Chorus" von Georg Friedrich Händel, bei dem der Schlussakkord noch lange im Kirchengebäude nachhallte. Als Zugabe darf "I will follow him" in keinem Kirchenkonzert fehlen, das dachten sich auch die Gütenbacher Musiker, und so beendeten sie das eineinhalbstündige Konzert mit diesem Hit aus "Sister Act". Anschließend gab es im Pfarrsaal Häppchen sowie einen Umtrunk.