Zu den Gästen beim Gütenbacher Platzkonzert gehörte eine Gruppe Jugendlicher, die zu Fuß auf Pilgerreise ist. Die Ministranten der Pfarrgemeinde St. Anna in Haigerloch hatten sich als Ziel für die Pilgerfahrt 2016 die "Pforte der Barmherzigkeit" im Freiburger Münster ausgewählt. An diesem Abend übernachteten sie im Gütenbacher Pfarrsaal, bevor es am nächsten Tag weiterging nach St. Peter. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Jugendliche genießen Gastfreundschaft / Ziel Freiburg

Gütenbach. Gütenbach ist nicht nur bekannt für beeindruckende Platzkonzerte der heimischen Musikkapelle. Auch Gastfreundschaft wurde am Wochenende bewiesen.

Zu den Gästen beim Platzkonzert der Musikkapelle Gütenbach gehörte eine Gruppe Jugendlicher, die zu Fuß auf Pilgerreise war. Die Ministranten der Pfarrgemeinde St. Anna in Haigerloch sind offensichtlich sehr pilgerfreudig. Denn die Zeit bis zur nächsten alle vier Jahre stattfindenden Pilgerfahrt der Ministranten nach Rom im Jahr 2018 war ihnen zu lang. Da galt es in der Zwischenzeit etwas anderes zu unternehmen. Als Ziel für die Pilgerfahrt 2016 wählten sich die Ministranten die "Pforte der Barmherzigkeit" im Freiburger Münster.

Gestartet waren die 16 Ministrantinnen und vier Ministranten von Villingen aus. Nach der ersten Etappe übernachteten sie im Pfarrzentrum Krone in Vöhrenbach. Die zweite Etappe führte nach Gütenbach, wo sie an diesem Abend im Pfarrsaal nächtigten.

Weiter ging es am Samstag nach St. Peter und von dort am Sonntag nach Freiburg. Begleitet werden die Ministranten von zwei Müttern, die unterwegs für die Verpflegung sorgen. Außerdem werden in dem Begleitfahrzeug zumindest die Schlafsäcke und Isomatten transportiert, das andere Gepäck tragen die Fußpilger allerdings stilgerecht selbst.

Papst Franziskus hat im Einladungsschreiben "Misericordiae Vultus" zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit festgelegt, dass im Unterschied zu anderen heiligen Jahren nicht nur im Petersdom in Rom eine besondere "Heilige Pforte" für Pilger geöffnet wird, sondern auch in jeder Diözese weltweit. Diese "›Heilige Pforte‹ wird eine Pforte der Barmherzigkeit sein, und wer durch diese Pforte hindurch schreitet, kann die tröstende Liebe Gottes erfahren, welcher vergibt und Hoffnung schenkt".

Für das Erzbistum Freiburg hatte Erzbischof Stephan Burger im Freiburger Münster die Pforte der Barmherzigkeit am 13. Dezember 2015 geöffnet. Die Tür ist das (normalerweise verschlossene) Nordportal des romanischen Querhauses. Es liegt direkt unter dem mittelalterlichen "Barmherzigkeitsfenster", das die Werke der Barmherzigkeit aus dem Matthäusevangelium zeigt: Hungrigen zu essen geben und Dürstenden zu trinken geben; Fremde und Obdachlose aufnehmen und Nackte bekleiden; Gefangene und Kranke besuchen.

Die "Pforte der Barmherzigkeit" ist bis zum Abschluss des heiligen Jahres am Sonntag, 13. November, jeden Tag geöffnet.