Das Cécile Verny Quartett überzeugt mit Auftritt im Gütenbacher "hanh art". Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Cécile Verny und ihre Musiker brillieren im "hanh art" erneut

Von Brigitte Frank-Gauckler

Gütenbach. Gerne sind sie im "hanh art-kunstprojekt" zu Gast: Am Samstagabend begeisterte das Cécile Verny Quartett erneut sein Publikum mit vielfältiger, kraftvoller und grooviger Musik und der wundervollen Stimme von Cecile Verny.

Mit ihrer neuen Produktion "Memory lane" wagen sie einen melancholischen Blick zurück in 25 Jahre Bandgeschehen. Zu hören waren neu arrangierte Interpretationen älterer Stücke und neue Songs. Wie eine Reise an Urlaubsorte, an die man gerne zurückkehrt, präsentierten sie bekannte Kompositionen, doch mit anderem Blick, erläuterte Verny, acht CDs haben sie bereits produziert. Trotz aller Neuinterpretation, das Groovige, die Vielseitigkeit ihrer Musik ist nach wie vor da.

In ihrem zweieinhalbstündigen Konzert wechselten sich kraftvolle rockige Stücke mit traurigen Balladen ab und warfen so das hoch konzentrierte und begeisterte Publikum in Wechselbäder der Gefühle. Rockig geriet die Nummer "Snow falls", gewidmet zwei starken Sängerinnen, die sich nicht mehr spürten. Klar ist man auf Stimme und Bühnenpräsenz von Verny fasziniert, doch ihre Mitmusiker brillierten ein ums andere Mal mit exzellenten Soli. Andreas Erchinger am Piano und Keyboard experimentiert mit Effekten, erzeugt mitunter sphärische Klänge. Bernd Heitzler zupft den Kontrabass sehr gefühlvoll, auch am E-Bass und Gitarre zeigte er Spielfreude.

Lars Binder am Schlagzeug hat die afrikanischen Rhythmen drauf und beherrscht die Urdu.

Immer wieder faszinierend ist die großartige und samtene Stimme Vernys, sehr wandlungsfähig, sie erzeugt auch Töne und Geräusche, singt mal kraftvoll rockig und zirpend. Ihre Wut schrie sie heraus bei einem Song "No ID"- keine Identität über die Situation schwarzafrikanischer Flüchtlinge auf dem Weg in ein bessere Zukunft. Softig und romantisch hingegen geht der Soundtrack für eine Spazierfahrt im Cabrio "smooth ride". Der englische Dichter William Blake wusste nicht, dass seine Lyrik Blues ist, vertonte Gedichte von ihm trug sie vor. Dabei muss sie sich erden und zog die Schuhe aus. Die Band ist eine Live-Band, geben sie zu und bewiesen es erneut. Es verschmelzen stilistischer Vielseitigkeit mit englischer Lyrik, afrikanische Rhythmen mit Jazz, das Ergebnis ist eine wundervolle Mischung, mit großer improvisatorischen Spielfreude und Musikalität vorgetragen.