Ganz gehörig zur Sache geht das "Hau Drauf-Abriss"-Team. Alle wackeligen Häuser werden mit Pickel, frechem Gesang und Abrissbirne nieder gemacht. Foto: Schwarzwälder-Bote

Umzug: "Comic, Buch oder Roman" lautet Thema in Gütenbach / Von närrischer Musikkapelle angeführt / Fantasievolle Kostüme

Von Siegfried Kouba

Pfiffig war der Wind – pfiffig waren die Ideen beim Gütenbacher Rosenmendigsumzug.

Gütenbach. Ein kleiner Umzug mit großem Effekt wurde in Gütenbach am Rosenmendig geboten. Einfallsreiche Beiträge lieferten die einzelnen Gruppen zum Thema "Ob Comic, Buch oder Roman, heut’ sieht man alles, was man lesen kann".

Erstaunlich viele Gäste säumten die Umzugsstraße, darunter auch Biene Maja und Willi (Patricia und Rolf Breisacher). Ganze Menschentrauben versammelten sich beim Rathaus, wo Graf Krolock Jörg Scherzinger die einzelnen Gruppen kommentierte.

Angeführt wurde der Minilindwurm durch die närrische Musikkapelle mit ihrem Dirigenten Roland Schuler, wohinter sich Asterix und Obelix und ihre klassischen Wegbegleiter versteckten. Um lesen zu können, muss man erst einmal das Alphabet beherrschen, was die "Narrengesellschaft die Dritte" mit einzelnen Buchstaben vermittelte. Und gleich tauchte man in die griechische Mythologie ein, wobei die Fun Boys mit dem "Trojanischen Pferd" aufwarteten.

In die orientalische Märchenwelt wurde man danach durch die Noname-Gruppe mit "Aladin und die Wunderlampe" entführt und das narrative Damenballett bot mit viel literarischem Zubehör "Feen aus Märchenbüchern", wozu neben anderen "Die Schöne und das Biest", "Rapunzel" oder "Die Prinzessin auf der Erbse" gehörten. Gehörig sportiv gab sich die Gruppe Frauenpower, die "Yoga für Anfänger" auf den Asphalt hinlegte. Aus dem Magazin Spirou entsprangen danach die "Schlümpfe", gefolgt vom Narrenrat, der "Das lustige Taschenbuch" rund um Walt Disney darstellte. Mit der "Firma Hau drauf" ging es richtig zur Sache mit Gütenbacher Kolorit.

Bürgermeister und die Räte wurden aufgespießt beim Spruch "Im Auftrag des Gemeinderats schreiten wir zur Tat: Alle Häuser müssen weg, das ist dann bestimmt kein Dreck" und "Das Rathaus bleibt stehn! B.M. und einige Räte sollten gehn". Die Hintertäler Frauen und Mannen bekräftigten alles mit dem "Häuserabriss-Lied", wie mit der Strophe "Es gibt Gebäude hier, schimmlig und marod’, mit Ölen vollgesaugt, schon fast halb tot, und der Gemeinderat stimmt sich dann ein, sagt in den Schuppen kommt das Rathaus rein".

Ergänzt wurde der Umzug durch kleine Fantasie-Gruppen und närrische Verkäufer von Eintrittskarten (Minischnäpse).

Danach wurde in der Festhalle und den Besen-Kneipen kräftig gefeiert.