Bei einer Informationsveranstaltung im Dorfcafé informiert Hans Peglow über die Verwendung der Laien-Defibrillatoren, von denen es in Gütenbach gleich vier gibt. Hier zeigt er gerade, wie die Elektroden für den Elektro-Schock vorbereitet und angelegt werden müssen. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Einführung in Nutzung eines Defibrillators / Vier Geräte in Gütenbach

Vier Laien-Defibrillatoren sind in Gütenbach aufgestellt. Während einer Informationsveranstaltung erhielten die Teilnehmer Informationen über die Nutzung des Gerätes.

Gütenbach. Geschäftsführer Hans Peglow vom Versorgungsunternehmen im Gesundheitswesen Proserv war nach Gütenbach gekommen, um in einer Informationsveranstaltung die Bürger in die Nutzung des Gerätes einzuweisen und Fragen zu klären. Rund 20 Gütenbacher waren im Dorfcafé zusammengekommen.

Hans Peglow demonstrierte den Aufbau des Gerätes und wie es im Notfall eingesetzt werden kann. Wichtig ist es, festzustellen, ob überhaupt eine Wiederbelebung notwendig ist. Wie die Ausstattung der Gemeinde mit solchen Defibrillatoren ist die regelmäßige Ausbildung der Bürger in der Herz-Lungen-Wiederbelebung wichtig. Denn die Wiederbelebung durch Beatmung und Herzdruckmassage muss parallel zum Einsatz des Defibrillators durchgeführt werden, erläutert Hans Peglow. Auch dazu gab er einige Tipps.

Zudem machte er deutlich, wie dieses vollautomatische Gerät funktioniert. In dem Moment, in dem das Gerät durch Öffnen der Klappe startet, gibt es die entsprechenden Befehle an die Helfer. Zunächst müssen die Klebe-Elektroden an den vorgesehenen Stellen des Brustkorbes zu befestigt werden. Auf den großen Elektroden sind die entsprechenden Stellen deutlich markiert. Nicht zuletzt gehört zur Ausstattung des Gerätes auch ein kleiner Einmal-Rasierer: Denn eine stärkere Behaarung des Brustkorbes könnte das Anbringen der Elektroden unmöglich machen.

Ebenso muss die Haut des Patienten relativ trocken sein, was vor allem wichtig ist bei Notfällen im Schwimmbad, sagt Hans Peglow. Das Gerät wiederholt diese Anweisungen so lange, bis die Elektroden ordnungsgemäß angebracht sind, was das Gerät selbstständig erkennt. Gleichzeitig sollte die Herz-Lungen-Wiederbelebung weitergeführt werden. Erst jetzt kann der Stromstoß von dem Defibrillator abgegeben werden. Zuvor warnt das Gerät ausdrücklich, sich weit genug von dem Patienten zu entfernen, um nicht selbst durch den Stromschlag Schaden zu nehmen.

Nach dem erfolgten Elektro-Schock überprüft das Gerät, ob ein Herzrhythmus eingesetzt hat. In der Folge gibt es weitere Hinweise, wie vorzugehen ist. Wenn der Rhythmus noch nicht eingesetzt hat, muss die Wiederbelebung durchgeführt werden, das Gerät gibt auch hier die entsprechenden Hinweise an die Helfer. Wenn das Gerät für den zweiten Schock vorbereitet ist, warnt es die Umstehenden erneut, sich von der Person zu entfernen.

Etwa alle drei Jahre ist die Wartung des Gerätes notwendig. Ein entsprechendes Verfallsdatum ist gut sichtbar an dem Gerät angebracht. Dann müssen die Elektroden und die Hauptbatterie ausgetauscht werden. Ebenso wichtig ist es, dass kleinere Kinder mit diesem Gerät nicht behandelt werden dürfen. Eingesetzt werden sollte es erst ab einem Körpergewicht von etwa 25 Kilogramm beziehungsweise einem Alter von etwa acht Jahren.

Angebracht sind die Gütenbacher Geräte zum einen direkt im Dorfcafé. Weitere Defibrillatoren in Gütenbach finden sich bei der Sparkassen-Filiale, am Ausflugslokal Hintereck sowie bei der Dreherei Weiß im Gewerbegebiet Neueck.