Das gesamte Pfeifenwerk muss ausgebaut, gereinigt, eingebaut und gestimmt werden. Hier zeigt das Foto einen Satz mit "Zungenpfeifen". Foto: Schwarzwälder-Bote

Klais-Orgel in St. Katharina-Kirche wird instand gesetzt

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Das Dorfbild der Gemeinde Gütenbach wird von der modernen katholischen Kirche St. Katharina geprägt. Das Gotteshaus wurde am 17. Oktober 1965 geweiht.

Über dem Eingang, an der riesigen Glaswand von Kunstmaler Rainer Dorwarth, ist bei der Empore die Orgel eingefügt. Das klangschöne Werk der Firma Johannes Klais in Bonn entstand 1972 zum Preis von 137 000 Mark. Das Instrument fügt sich optisch und akustisch bestens in den Kirchenraum ein. Die Königin der Instrumente hat zwei Manuale, ein Pedal, 22 Register, 56 Tasten und 1412 Pfeifen. Über Haupt- und Schwellwerk sowie das Pedal erfolgt die Tonerzeugung. Die "mechanische Spieltraktur" dient der Betätigung des gesamten Systems, um vom Spieltisch aus (Klaviatur/Register) das Ventilsystem der Windladen zu aktivieren und die Steuerung des Windes zu den Pfeifen zu ermöglichen. Mit der "Jalousie" können dynamische Effekte von laut und leise erzeugt werden, bedient mit einem Fußregler (Schwelltritt).

Der jahrelange Gebrauch und die natürliche Verschmutzung innerhalb von vier Jahrzehnten machten eine gründliche Überholung nötig. Seit drei Wochen sind der Orgelbauer, Intonateur und Organist Frank Retterath und der Auszubildende Emanuel Zimmermann dabei, die nötigen Arbeiten auszuführen.

Orgelbauer wird man nach einer erfolgreich abgeschlossenen dreieinhalbjährigen Lehre. Reinigung, Reparaturen und Überarbeitungen richten sich nach einem Angebot der Orgelbaufirma, das aufgrund eines technischen Gutachtens mit Skizzen und Fotografien erstellt wird. Auftraggeber ist die Pfarrgemeinde. Retterath bescheinigte, dass das Instrument gut behandelt wurde, viele Elemente recht gut erhalten waren und das Pfeifenwerk angenehm solide vorgefunden wurde. Ernsthafte Mängel traten nicht auf. Gleichwohl mussten alle technischen Teile, vor allem das Pfeifenwerk und die Windversorgung ausgebaut werden. Zur Zeit ist man dabei, die gereinigten und vorgestimmten Pfeifen wieder einzubauen. Hier ist ein gutes Gehör zur präzisen "Intonation" gefragt. Bestes Zusammenwirken ist nötig, denn einer muss Tastatur und Register bedienen, der andere muss die Feinstimmung vornehmen. Nach einem "Stimmregister" wird die gesamte Orgel auf "schwebende" Stimmung gebracht. Auch kleine Wünsche nach Tongebung (Klangfarben) wurden berücksichtigt, und mit Anbringen neuer Filzbeläge ist die Traktur angenehmer zu bedienen.