Gremium legt im Hauhalt Ziele für 2015 fest / Breisacher: Gütenbach kann keine großen Sprünge machen / Kredit von 400 000 Euro

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Die Sitzung des Gemeinderats brachte es ans Licht: Die Finanzlage der Gemeinde ist ernst, aber noch nicht dramatisch. Bürgermeister Rolf Breisacher räumte ein, dass man keine großen Sprünge machen könne.

Kämmerin Jasmin Stoll machte deutlich, dass eine Planung noch längst nicht bedeutet, dass alle Projekte verwirklicht werden oder sämtliche angesetzten Mittel ausgeschöpft werden müssen. Da wird künftig ernsthafter Entscheidungsbedarf sämtlicher Beteiligter, ob von Verwaltung oder Rat, nötig sein. Es war daher klug, den Haushaltsplan-Entwurf schon im Oktober einzubringen.

Die Erfordernisse schwanken zwischen wenig tausend Euro oder einigen Hunderttausenden. 722 000 Euro Kosten sind für die Ortskernsanierung angesetzt (unter anderem Grundstückserwerb, Sanierung). Jürgen Schonhardt und Hans-Helmut Fahle machten klar, dass Großprojekte wie auch die Festhalle den Vorrang haben müssen. Daher wurden für die Hallensanierung 400 000 Euro eingesetzt. Hans-Helmut Fahle dazu: "Dort findet das Dorfleben statt."

Auf Bestuhlung des Jugendraums, der auch für Konferenzen genutzt wird, sollte verzichtet werden (3400 Euro). Angesichts der Haushaltslage sollte auch die Bogenfels-Beleuchtung aufgeschoben werden (5000 Euro). Zu den wichtigen Vorhaben gehört die Sanierung der Kirchstraße, die 400 000 Euro verschlingen soll. 150 000 Euro sind ferner für Grundstückserwerb einzusetzen.

Insgesamt beträgt das Haushaltsvolumen rund 3,9 Millionen Euro, wobei auf den Verwaltungshaushalt 2,7 Millionen und auf den Vermögenshaushalt 1,2 Millionen Euro entfallen. Momentan sieht die Schuldenlage positiv aus, und die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 317 Euro.

Doch Kopfzerbrechen bereitet Jasmin Stoll Haushaltssystematik, Bildung von Rücklagen und die Zuführungen an den Vermögenshaushalt. Letztlich könne nur mit einer Kreditaufnahme von 400 000 Euro abgeholfen werden, so war auf Anfrage von Jürgen Schonhardt zu erfahren.

Hoffnung bestehe auf bessere Schlüsselzuweisungen, vermehrte Gewerbesteuereinnahmen und Eintreibung von Forderungen in beträchtlicher Höhe (2,9 Millionen Euro).

Mit den gewünschten Veränderungen wird Kämmerin Jasmin Stoll dem Rat einen neuen Entwurf des Haushaltsplans vorlegen.