Die Themen Windkraft und Ortsentwicklung lockten viele Bürger in die Gemeinderatssitzung. Rechts im Bild Rolf Breisacher und Planer Walter Hess. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Gravierende Mängel festgestellt und gesetzliche Vorschriften missachtet / Öffnung über die Fasnet noch möglich

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Was die Zukunft der Festhalle betrifft, "ist die Bombe geplatzt", wie Planer Walter Hess den Mitgliedern des Gemeinderats am Dienstagabend offenbaren musste. Das heißt: Genau genommen müsste die Benutzung des Gebäudes sofort verboten werden. Grund sind gravierende Mängel.

Die wurden am Freitag vergangenen Woche bei einer Begehung mit Verantwortlichen des Landratsamts offenbar. "Es kam immer mehr zusammen", berichtete Hess. Es handel sich um gravierende Mängel im Bereich Sicherheit und die Missachtung gesetzlicher Vorschriften in der Vergangenheit – und das über viele Jahre.

"Man kann die bisher angedachte Sanierung im Prinzip vergessen"

Daraus zieht Hess den Schluss: "Man kann die bisher angedachte Sanierung im Prinzip vergessen". Alle Maßnahmen würden sich nach den vorliegenden Berechnungen auf 3,2 Millionen Euro belaufen.

Ein Maßnahmenkatalog von 17 stichwortartig zusammen gefassten Punkten reichte von Brandschutzmängeln, Fehlen von Fluchtwegen, Brandgefahr im Putzmittelraum, Fehlen von Sicherheitsbeleuchtung, Belüftungsschwierigkeiten, Gefahren in der Küche durch den Gasherd, bis zu nicht funktionierender Löschwasserverteilung. Alles seien keine Marginalien, sondern führe zu Auflagen, die erfüllt werden müssen, stellte der Planer aus Herbolzheim klar.

Selbst die Schneetraglast beträgt nur 125 Kilogramm pro Quadratmeter, anstatt der vorgeschriebenen 250 Kilogramm. Vorschriften, die bereits seit 1974 bestehen, seien nicht beachtet worden. Die übergeordneten Behörden seien daher nur noch bereit, die Hallenöffnung nur noch für die Fasnetzeit zuzulassen und dies unter bestimmten Voraussetzungen.