Im Beisein von Ministranten und Messner Fritz Baumer zelebrierte Pfarrer Paul Demmelmaier (Mitte) die Einweihungsmesse. Einen feierlichen Beitrag leisteten die Alphornbläser aus Schönwald bei der Messe (rechts). Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Feierliche Weihe des kleinen Sakralbaus durch Pfarrer Paul Demmelmaier / Lang ersehnter Wunsch erfüllt sich

Von Siegfried Kouba

Gütenbach. Ein Schmuckstück hat der Ettenberger Hof der Familie Konrad Hermann: Die neu errichtete Marienkapelle.

Am Sonntag wurde sie feierlich durch Pfarrer Paul Demmelmaier bei Sonnenschein eingeweiht. Anschließend wurde ein regelrechtes Volksfest geboten. Mit viel Musik des Kirchenchores Gütenbach und der Alphornbläser aus Schönwald wurde die Messe gestaltet, nachdem die Kapellenglocke den Beginn signalisierte. Unter Leitung von Gerold Scherzinger erklangen unter anderen ein Marienlied von Joseph Gruber, Gloria und Sanctus von Michael Haydn und das "Hallelujah" aus der Intradenmesse von Fridolin Limbacher. Feierlich schallten die Klänge der sieben Alphörner über die Hügel, darunter "Abend in den Bergen", "De Berner" oder "Auf der Alm".

Pfarrer Paul Demmelmaier freute sich, dass ein Wunsch in Erfüllung ging. Die Kapelle sei ein Geschenk an alle. "Wir bedürfen der Feier", meinte der Geistliche ganz im Sinne des Philosophen Demokrit. Jesus sei der neue Weg, der Weg zu Gott auf dem die Kapelle ein vorläufiges Ziel sei, wo man Stärkung und Ruhe finden kann.

In der Predigt ging Demmelmaier auf Psalm 127 ein: "Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst." Im Christentum sei "Jesus der erste Baumeister" und die "geistliche Wohnung ist das Herz des Menschen. Dafür sei die Kapelle als Ort der Einkehr erbaut, um zu sich und Gott zu finden." Wegweiser sei auch die Gottesmutter, die in der Kapelle künstlerisch dargestellt ist.

Nach der Segnung der Kapelle und Feier der Eucharistie überreichte der Pfarrer eine Bibel mit Widmung.

Seinen Dank formulierte Konrad Hermann an Gott, die heilige Maria, seine Familie, die Helfer beim Bau, an Gönner und Gestalter der Messe sowie an alle "die hergepilgert" sind.

Danach war Zeit für die weltliche Feier, zu der der "Heimatexpress" volkstümliche Musik, Polkas und Walzer, wie "Trachtenfest" oder "Regenbogen über Oberkrain" beitrugen. Alles war bestens organisiert, angefangen mit der Parkplatzregelung, dem Bustransfer, mit Getränke- und Imbissständen, reicher Kuchentheke oder Blumenschmuck. An genügend Sitzplätze in Zelten war gedacht und für die Bewirtung sorgte gekonnt der Gütenbacher Ski Club.

Die Idee reicht einige Zeit zurück. Am Platz des jetzigen Schmuckstücks stand einst ein Bienenhaus, das das Zeitliche segnete. Konrad Hermann hatte mit Bienenzucht "nix am Hut".

Ein Garage kam für den freien Platz nicht infrage und so reifte der Gedanke an die Marienkapelle. 2011 ging der gelernte Zimmermann an die Planung, ein Jahr später wurde das nötige Holz geschlagen, das zwei Jahre gelagert wurde. Danach wurde mit dem Bau begonnen und im Juli 2014 Richtfest gefeiert. Die Kombination von Mai und Marienkapelle lag für Konrad Hermann nahe. Er liebt den Wonnemonat, in dem auf 1000 Meter Höhe alles zu blühen beginnt.

Der Mai ist ferner Marienmonat, in dem Hermann gerne die entsprechenden Kirchenlieder bei Andachten hört. Passend dazu sorgte seine Schwester Helga Ritzi für Altarschmuck mit einer Terrakotta-Madonna, die bewundert werden kann.