Der Unimog von Roman Thurner ist der älteste des Treffens – und findet seine Freunde. Er trägt an Stelle des Sterns noch den stilisierten Ochsenkopf. Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim Unimog-Treffen sind ein sehr altes und ein ziemlich neues Exemplar zu bewundern

Von Hans-Jürgen Kommert

Gütenbach. Der Älteste war volle 60 Jahre älter als der Neueste, mit 25 PS hatte er aber auch deutlich weniger Leistung als sein 300 PS starker "Urenkel" – und dazwischen gab es allerlei Andere beim Unimog-Treffen beim Gasthaus Bären im Hintertal.

"Wir sind schon vor einigen Jahren umgezogen vom Kilpental – dort wurde es einfach zu eng", erklärte Felix Hetzel, der Bauhofleiter der Gemeinde Gütenbach, der die Treffen von Beginn an organisiert hatte und mittlerweile Unterstützung erhielt von Roman Thurner und den Unimog-Freunden Gütenbach. Hetzel stellte dabei mit dem gemeindeeigenen Unimog U 400, Baujahr 2012, das neueste und stärkste "Universal-Motor-Gerät" (das ist der offizielle Name der erfolgreichen Allradler), Thurner das älteste, einen U 2010 aus dem Jahr 1952, das erste von Daimler-Benz gebaute Fahrzeug.

Denn zuvor hatte die Firma Boehringer Werkzeugmaschinen das seit 1945 entwickelte Fahrzeug ab 1949 in Serie gebaut, allerdings bereits mit einem Motor der Daimler-Benz AG, dem berühmten OM 636, der ursprünglich für den Personenwagen Mercedes 170 D entwickelt wurde. Von 1951 an wurde der Unimog in Gaggenau gebaut, die allerersten (wie das Gefährt von Thurner) trugen noch das ursprüngliche Logo, einen stilisierten Ochsenkopf, dessen Hörner ein "U" bilden. Mehr als 50 Jahre war Gaggenau der Entstehungsort der berühmten Fahrzeuge, 2002 wurde die Produktion nach Wörth am Rhein verlegt.

Mindestens 48 Universal-Motor-Geräte fanden sich am "Bären" ein und fanden zahlreiche Bewunderer. Ganz genau konnte man das nie sagen – es herrschte immer wieder ein Kommen und Gehen. "Für mich das Schönste findet eigentlich am Abend statt – wenn eigentlich schon alles vorbei ist und sich alle zusammensetzen und über ihre Fahrzeuge fachsimpeln und philosophieren", sagte Hetzel schmunzelnd. "Wir sind irgendwie schon eine verschworene Gemeinschaft", wusste er. Eigentlich hätten die Unimog-Freunde die Bewirtung reihum an die verschiedenen Vereine gegeben, sie seien aber bei der Fischereigemeinschaft hängen geblieben. "Das funktioniert einfach", lobte Hetzel.

"Als ich meiner Frau erzählt habe, ich hätte ein Unimog-Cabrio gekauft, war sie zunächst Feuer und Flamme", berichtete Herbert Scherer aus St. Peter. Allerdings habe sie sich bei der ersten Ausfahrt die Beine am Motorblock verbrannt, sowieso Probleme beim Einstieg gehabt – und so sei es beim ersten Mal geblieben, denn ein Unimog U 401 sei zwar ein Cabrio, aber für Frauen nicht attraktiv. Denn bei den ersten Modellen ragte der Motorblock ins Führerhaus hinein.

Christian Steidinger aus St. Georgen-Stockburg hatte gleich ein "Haus" mit Veranda an seinem Gefährt – "mein Freund Rolf Maier und ich werden hier übernachten", verriet er. Sie fahren beide getrennt in verschiedenen Unimogs zu verschiedenen Treffen, aber in Gütenbach sind sie seit Jahren – wie viele andere auch, die zum Teil von Stockach oder Freudenstadt oder noch weiter anreisen.