Ein Uhrmacher bei der Chronographenproduktion. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Von der Insolvenz ist nur der Stoppuhren-Bereich betroffen / Hier ging die Nachfrage zurück

Gütenbach (wi). Die Firma Hanhart-Stoppuhren ist zwar zahlungsunfähig und untersteht einem Insolvenzverwalter (wir berichteten), für die Firma Hanhart-Chronografen trifft das jedoch keineswegs zu.

Doch wo werden die Chronografen (analoge Armbahnduhren mit Stoppuhr-Funktion) eigentlich produziert? Felix Wallner, der Sprecher der Hanhart-Gruppe, meinte dazu auf Anfrage, dass man keinerlei Stellungnahme abgeben werde, bis das Konzept des Insolvenzverwalters vorliege.

Das würde zu viel Unruhe auch in den Betrieb bringen. "Der Insolvenzverwalter muss nun prüfen, ob es eine Möglichkeit zur Fortführung von Hanhart-Stoppuhren gibt", meinte Wallner.

Von einem Kenner der Szene war jedoch zu erfahren, dass die Chronografen weiterhin in Gütenbach produziert werden.

Diese Produktion sei hier bereits vor einigen Jahren konzentriert worden, meinte er. Und das werde sich wohl auch nicht ändern. Die hochwertigen Chronografen sind durchaus gefragt, und auch die Firma wurde bekanntlich vor einiger Zeit umgebaut und soll für entsprechende Interessenten zugänglich gemacht werden.

Bei den mechanischen Stoppuhren habe man dagegen eine Überproduktion, zumal bei den meisten Wettkämpfen heutzutage elektronische Schranken eingesetzt würden.

"Außerdem hat heutzutage doch jeder eine Stoppuhr-Funktion auf seinem Handy", meinte besagter Kenner der Uhrenszene.

Hanhart produziere zwar auch elektronische Stoppuhren, doch diese seien dem Preisdruck aus Fernost ausgesetzt und die mechanischen würden vor allem nur noch als Geschenke gekauft.

Es sei aber zu hoffen, dass der Stoppuhrenbereich sich mit der gegenwärtigen Krise gesundschrumpfen und den Erfordernissen des Marktes angepasst werden könne.