Auf diesem Foto des "Balzer Herrgott" ist die tiefe Furche im Baumstamm der Buche deutlich zu erkennen, durch die bei Regen das Wasser läuft. Foto: Gemeindeverwaltung Gütenbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Denkmal: Zaun soll Christus-Figur vor Berührungen schützen / Untersuchungen derzeit nicht nötig

Gütenbach (bfg). Auf Initiative der Gemeinde Gütenbach fand Ende Juli eine Ortsbesichtigung des "Balzer Herrgott" mit Bürgermeister Rolf Breisacher sowie Vertretern der Naturschutz- und der Denkmalschutzbehörde des Landratsamts Schwarzwald-Baar-Kreis statt. Teilnehmer waren auch Mitarbeiter des Forstamtes als Eigentümer, der Baumsachverständige Christoph Hilbert und Walter Franki als fachkundiger Steinmetz. Dabei erörterten die Beteiligten, welche Maßnahmen am Kultur- und Naturdenkmal erforderlich sind, um es noch möglichst lange in der jetzigen Erscheinungsform zu erhalten. Schließlich stellt der "Balzer Herrgott" ein weit über die Grenzen der Raumschaft hinaus bekanntes Alleinstellungsmerkmal für Gütenbach dar, betonte Bürgermeister Breisacher.

Christoph Hilbert stellte fest, dass ein erneuter Freischnitt des Kopfes erst in fünf bis sechs Jahren wieder in Betracht komme. Auch die zur Stabilität der Baumkrone angebrachten Gurte halten noch über diesen Zeitraum hinaus. Eine weitere Untersuchung des Baumes ist derzeit nicht erforderlich; eine solche wurde vor drei Jahren umfassend durchgeführt. Der Rindenmulch auf dem Boden schützt den Wurzelbereich offensichtlich gut vor weiterer Verdichtung. Ebenfalls verhindern die Findlinge ein Befahren der sensiblen Bereiche mit schwerem Gerät.

Die Figur selbst, von der praktisch nur noch der Kopf zu sehen ist, muss lediglich an wenigen Fehlstellen im Stein ergänzt werden. Die größte Gefahr für die Figur geht vom Stammwasser aus, das hinter die Büste fließt, aber auch von Besuchern, welche sich unvorsichtig oder gar fahrlässig verhalten würden, wie sich beim Termin offenbarte. So seien die vor zwei Jahren zum Schutz vor herabfließendem Wasser aus holzähnlich wirkender Masse gefertigten kleinen Schutzdächer mittlerweile abgekratzt worden. Ein Dach sei jedoch sinnvoll, da das herablaufende Wasser – insbesondere bei Frost-Tau-Wechseln – die Figur nachhaltig schädigt. Daher wurde vereinbart, dass nun ein kleines Dach aus Naturmaterial unmittelbar oberhalb des Kopfes der Figur angebracht wird.

Etwas weiter darüber wird ein Blech in V-Form befestigt werden. Da die Figur vor allem durch Touristen und Gläubige stark in Mitleidenschaft gezogen werde, die den Christus berührten oder Gegenständen ablegten, errichtet das Forstamt nun einen kleinen hüfthohen Staketenzaun im Halbkreis um den Steinkreis und das Denkmal herum. Am Zaun selbst wird ein Hinweis angebracht, dass das Denkmal gefährdet ist und nicht berührt werden sollte. Etwas abseits könnte auf einer größeren Tafel noch genauer erläutert werden, wie dem Erhalt des "Balzer Herrgott" am besten gedient werden kann.

Die Gesamtkosten dieser erneuten Sanierungsmaßnahmen nach 2014 dürften sich noch im dreistelligen Bereich bewegen und werden zu je einem Drittel von der Gemeinde Gütenbach, dem Forst und dem Landratsamt getragen. Der Gemeinderat wurde hierüber vom Bürgermeister informiert. Die einzelnen Maßnahmen sollen möglichst noch im Spätsommer durchgeführt werden.